Der US-Chipkonzern Marvell Technology hat am Freitag für Aufsehen gesorgt: Mit einem Kurssprung von über 5 Prozent näherte sich die Aktie der psychologisch wichtigen Marke von 90 Dollar. Nur noch wenige Handelstage trennen Anleger von den mit Spannung erwarteten Quartalszahlen am 2. Dezember. Die Frage: Liefert Marvell den nächsten Beleg für die anhaltende KI-Rallye – oder enttäuscht der Chipdesigner wie zuletzt im Sommer?
Analysten uneins: Euphorie trifft auf Skepsis
Die Wall Street ist gespalten. Während J.P. Morgan am 27. November sein „Overweight“-Rating bekräftigte und Analyst Harlan Sur ein Kursziel von 120 Dollar ausrief, zeigte sich HSBC deutlich zurückhaltender. Die britische Bank startete ihre Coverage mit einem „Hold“-Rating und nur 85 Dollar Kursziel – Begründung: der intensive Wettbewerb mit Broadcom im lukrativen ASIC-Geschäft.
Besonders die Positionierung im boomenden KI-Infrastrukturmarkt spaltet die Experten. Sur hebt Marvells Stärken bei Custom-XPUs und Ethernet-Switching hervor, die das Unternehmen zu einem zentralen Ausrüster der Rechenzentren-Revolution machen. Andere warnen, dass der Konzern im Schatten der Branchenriesen um Marktanteile kämpfen muss.
Hochgesteckte Erwartungen: +74% Gewinnwachstum erwartet
Für das am 2. Dezember nach Börsenschluss präsentierte dritte Geschäftsquartal prognostizieren Analysten einen Gewinn je Aktie von 0,75 Dollar – ein spektakulärer Anstieg von 74,4 Prozent im Jahresvergleich. Beim Umsatz rechnet der Konsens mit 2,06 Milliarden Dollar, was einem Plus von 36 Prozent entspräche.
Die Messlatte liegt hoch, auch weil das letzte Zahlenwerk im August durchwachsen ausfiel: Zwar steigerte Marvell den Umsatz um beeindruckende 57,6 Prozent auf 2,01 Milliarden Dollar, verfehlte die Erwartungen jedoch um rund 10 Millionen. Der Gewinn je Aktie lag mit 0,67 Dollar dagegen im Plan.
Für das Gesamtjahr erwarten Experten ein Umsatzwachstum von über 40 Prozent auf 8,12 Milliarden Dollar. Ob das Unternehmen diese ambitionierte Prognose bestätigt oder anpassen muss, wird am Montag die entscheidende Frage sein.
Bewertung im Spannungsfeld
Die Aktie bewegt sich aktuell in einer interessanten Bewertungszone. Während Simply Wall St mit 90,07 Dollar eine faire Bewertung attestiert, deutet deren Discounted-Cash-Flow-Modell auf einen deutlich niedrigeren inneren Wert von nur rund 61 Dollar hin. Diese Diskrepanz zeigt: Anleger zahlen derzeit eine saftige Wachstumsprämie für Marvells Chancen im KI- und Rechenzentrumsgeschäft.
Trotz des jüngsten Aufschwungs bleibt die Aktie im Jahresverlauf 2025 mit rund 25 Prozent im Minus – nach einem Absturz bis auf 47 Dollar im April ist die Erholung spürbar, aber noch lange nicht abgeschlossen. Der Analystenkonsensus liegt bei „Moderate Buy“ mit einem durchschnittlichen Kursziel von 94,41 Dollar.
Montag wird zur Richtungsentscheidung
Alle Augen richten sich nun auf den 2. Dezember. Die Quartalszahlen könnten der Katalysator sein, um die Jahreshochs anzugreifen – oder sie könnten die Aktie zurück in Richtung des 200-Tage-Durchschnitts bei 74 Dollar drücken. Der RSI von knapp 54 signalisiert dabei noch Luft nach oben, bevor die Aktie in überkaufte Gefilde vordringt.
Marvell Technology-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Marvell Technology-Analyse vom 28. November liefert die Antwort:
Die neusten Marvell Technology-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Marvell Technology-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 28. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Marvell Technology: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
