Der Chip-Designer Marvell Technology hat in den vergangenen Monaten einen radikalen Strategiewechsel vollzogen. Während die einen auf die Elektromobilität setzen, hat Marvell genau das Gegenteil getan – und könnte damit den Nerv der Zeit getroffen haben. Doch kann der Ausstieg aus dem Automobilgeschäft den erhofften Schub für die KI- und Rechenzentren-Sparte bringen?
Führungsriege neu aufgestellt
Im Juli 2025 positionierte sich Marvell mit signifikanten Personalentscheidungen neu für die Wachstumsmärkte der Zukunft. Chris Koopmans wurde zum President und Chief Operating Officer befördert und übernimmt nun zusätzlich die weltweite Vertriebsverantwortung. Parallel stieg Sandeep Bharathi zum President der Data Center Group auf – ein klares Signal, welchen Stellenwert das Rechenzentrumgeschäft für die künftige Strategie einnimmt.
Beide Manager berichten direkt an CEO Matt Murphy, was Entscheidungsprozesse in der kritischen Wachstumsphase beschleunigen soll. Die Bündelung der Kompetenzen unterstreicht Marvell’s Fokussierung auf die lukrativen KI- und Cloud-Märkte, wo das Unternehmen bereits beeindruckende Wachstumsraten vorweisen kann.
Milliarden-Deal mit Infineon
Der strategische Kurswechsel wurde im August 2025 mit einem spektakulären Verkauf besiegelt: Für 2,5 Milliarden Dollar in bar erwarb der deutsche Halbleiterriese Infineon Marvell’s Automotive Ethernet-Geschäft. Das abgestoßene Geschäft mit der Brightlane™-Produktreihe hatte zuletzt etwa 225-250 Millionen Dollar Umsatz bei soliden Margen von rund 60 Prozent generiert.
Doch statt im Automobilsektor zu kämpfen, konzentriert sich Marvell nun vollständig auf die vielversprechenderen KI- und Rechenzentrenmärkte. Die milliardenschwere Transaktion verschafft dem Unternehmen nicht nur finanzielle Flexibilität, sondern befreit es von einem ressourcenintensiven Geschäftsfeld mit geringerem Wachstumspotenzial.
Rekordzahlen im Data-Center-Geschäft
Die strategische Neuausrichtung trägt bereits Früchte: Im dritten Quartal 2025 verzeichnete Marvell einen spektakulären Anstieg der Rechenzentren-Umsätze um 98 Prozent auf 1,10 Milliarden Dollar. Damit übertraf das Unternehmen sogar die bereits optimistischen Erwartungen der Analysten.
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Der Gesamtumsatz kletterte auf 1,52 Milliarden Dollar, was einem Plus von 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch der Gewinn je Aktie von 0,43 Dollar übertraf die Prognosen – eine Bestätigung für den eingeschlagenen Transformationskurs.
Kapitalrückfluss als Vertrauensbeweis
Das Vertrauen des Managements in die eigene Strategie zeigt sich auch an der Kapitalpolitik: Im September 2025 kündigte Marvell ein neues Aktienrückkaufprogramm über fünf Milliarden Dollar an, ergänzt durch ein beschleunigtes Rückkaufprogramm von einer weiteren Milliarde Dollar.
Die durch den Infineon-Deal gestärkte Bilanz gibt dem Unternehmen ausreichend Spielraum, um gleichzeitig in Wachstum zu investieren und Kapital an die Aktionäre zurückzugeben. Eine seltene Kombination, die Marvell’s starke Marktposition unterstreicht.
Game-Changer in der KI-Infrastruktur?
Marvell’s Transformation zum reinen KI- und Rechenzentren-Spezialisten könnte sich als genialer Schachzug erweisen. Während andere Chip-Hersteller noch im Automobilgeschäft feststecken, hat sich das Unternehmen frühzeitig auf die Megatrends der Zukunft fokussiert.
Die Partnerschaften mit Cloud-Giganten wie Amazon Web Services und die Verdopplung der Data-Center-Umsätze sprechen eine klare Sprache. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wie stark Marvell von der weltweiten KI-Revolution profitieren wird. Bei einem aktuellen Kurs von rund 75 Euro und einem Minus von über 30 Prozent seit Jahresbeginn könnte die Aktie jetzt die Trendwende schaffen.
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