Der Halbleiterkonzern Marvell Technology steht vor einer strategischen Herausforderung – ausgerechnet im heiß umkämpften Feld der KI-Chips. Ein langjähriger Top-Ingenieur wechselt zum Wettbewerber Ayar Labs und nimmt wertvolles Know-how mit. Während die Aktie heute leicht zulegt, stellt sich die Frage: Verliert Marvell gerade entscheidenden Boden im Rennen um die nächste Generation von KI-Hardware?
Schlüsselpersonal springt ab
Im Fokus steht Vivek Khanzodé, der bei Marvell die Validierung großer Silizium-Designs leitete. Sein Wechsel zu Ayar Labs trifft die Branche wie ein Paukenschlag. Das Startup gilt als Pionier für "co-packaged optics" (CPO) – eine Schlüsseltechnologie, die Rechenleistung und optische Verbindungen direkt auf einem Chip integriert.
Besonders brisant: Ayar Labs expandiert aggressiv, zuletzt mit einem neuen Standort in Taiwan. Das Unternehmen positioniert sich damit als direkter Konkurrent im lukrativen Markt für optische Verbindungen, die für KI-Rechenzentren der nächsten Generation unverzichtbar sind.
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Finanzen stabil – aber Analysten skeptisch
Trotz des personellen Rückschlags zeigen Marvells jüngste Zahlen Stärke:
- Umsatzwachstum von 63,3% im letzten Quartal
- Leichte Übererfüllung der Analystenerwartungen (1,9 Mrd. Dollar Umsatz)
- Solide Eigenkapitalrendite von 8,42%
Doch die Needham-Bank reagierte kürzlich mit einer Herabstufung von "Kaufen" auf "Vorsichtig". Offenbar überwiegen die langfristigen Sorgen um die Wettbewerbsfähigkeit – gerade jetzt, wo der Technologieriese im KI-Hardware-Sektor Fuß fassen will.
Die Aktie notiert heute leicht im Plus, bleibt aber rund 50% unter ihrem Jahreshoch. Ob Marvell den Abgang des Top-Ingenieurs kompensieren kann, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen – wenn die nächste Generation von KI-Chips entwickelt wird.
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