Marvell Technology geht mit Rückenwind ins neue Jahr. Große Adressen steigen ein, das Management legt ein milliardenschweres Rückkaufprogramm auf und Analysten erhöhen reihenweise ihre Kursziele. Die spannende Frage: Tragen Fundamentaldaten und Branchenaussichten diesen Optimismus?
Institutionelle Käufe und Kapitalrückführung
In den vergangenen Wochen hat sich bei den Eigentümerstrukturen einiges bewegt. Finanzdaten vom Wochenende zeigen deutliche Zuflüsse von institutioneller Seite, was auf Vertrauen in den weiteren Kurs des Unternehmens hindeutet.
- Ellsworth Advisors LLC hat eine neue Position von 65.966 Aktien aufgebaut – ein Volumen von rund 5,86 Mio. US‑Dollar.
- Cwm LLC hat seinen Bestand um 25,8 % erhöht und dafür 37.651 zusätzliche Papiere gekauft.
- Valicenti Advisory Services ist im dritten Quartal mit 19.955 Aktien neu eingestiegen.
Parallel dazu fährt Marvell ein offensives Programm zur Kapitalrückführung. Der Vorstand hat ein Aktienrückkaufprogramm über 5,0 Mrd. US‑Dollar beschlossen, das knapp 7,8 % der ausstehenden Aktien entspricht. Zudem wurde eine Quartalsdividende von 0,06 US‑Dollar je Aktie angekündigt. Rückkäufe in dieser Größenordnung können das Ergebnis je Aktie steigern und setzen ein klares Signal, dass das Management den aktuellen Bewertungsniveau vertraut.
Kursseitig spiegelt sich die bessere Stimmung bereits wider: Die Aktie liegt rund zwölf Prozent über ihrem 50‑Tage-Durchschnitt und hat sich seit dem 52‑Wochen-Tief im April nahezu verdoppelt, bleibt auf Jahressicht aber noch deutlich im Minus.
Analysten sehen weiteres Potenzial
Auf der Bewertungsseite dominieren positive Stimmen. Mehrere große Häuser haben ihre Einschätzungen in den vergangenen Wochen bekräftigt oder nach oben angepasst – auch mit Blick auf mögliche Impulse durch die Elektronikmesse CES im Januar 2026, auf der Marvell Fortschritte bei Netzwerklösungen für KI-Rechenzentren präsentieren dürfte.
- Citi führt Marvell explizit auf einer „30‑Tage Upside Catalyst Watch“ vor der CES, bleibt bei „Buy“ und einem Kursziel von 114 US‑Dollar.
- JPMorgan bestätigt „Overweight“ mit einem Ziel von 130 US‑Dollar.
- Needham hebt das Kursziel deutlich von 95 auf 120 US‑Dollar an.
- Die Deutsche Bank erhöht auf 125 US‑Dollar.
Über alle 38 beobachtenden Häuser hinweg liegt die Konsens-Einstufung bei „Moderate Buy“. Das durchschnittliche 12‑Monats-Kursziel von 111,25 US‑Dollar impliziert ausgehend vom jüngsten Schlusskurs von 86,34 US‑Dollar ein rechnerisches Aufwärtspotenzial von knapp 29 %. Diese Spanne ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass die meisten Analysten den aktuellen Kurs eher als Zwischenstopp denn als Endpunkt sehen.
Wachstum aus dem Kerngeschäft
Die optimistische Sicht ist nicht nur Stimmungsfrage, sondern fußt auf den jüngsten Zahlen. Im dritten Quartal hat Marvell die Erwartungen der Wall Street jeweils leicht übertroffen:
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- Ergebnis je Aktie (EPS): 0,76 US‑Dollar, nach Konsens 0,74 US‑Dollar
- Umsatz: 2,07 Mrd. US‑Dollar, über den erwarteten 2,06 Mrd. US‑Dollar
- Umsatzwachstum: +36,8 % gegenüber dem Vorjahr
Dieses deutliche Wachstum in einem Umfeld, in dem viele Halbleiterwerte mit Zyklen und Lagerbeständen kämpfen, stützt das Narrativ einer strukturellen Nachfrage – insbesondere rund um Dateninfrastruktur, elektro-optische Komponenten und kundenspezifische KI‑Chips.
Für das laufende vierte Quartal gibt das Management eine EPS-Spanne von 0,74 bis 0,84 US‑Dollar aus. Damit signalisiert das Unternehmen anhaltend robuste Nachfrage nach seinen Lösungen, auch wenn die Konkurrenz im KI‑Segment zunimmt.
Wettbewerb, Technik und Ausblick 2026
Im Marktumfeld beobachten Investoren genau, wie sich der Wettbewerb in der KI-Infrastruktur zuspitzt. Die jüngste Lizenzvereinbarung von Nvidia mit Groq gilt als Hinweis auf eine breitere Konsolidierung im KI-Inferenzmarkt – gleichzeitig aber auch als Verbreiterung des Ökosystems, in dem spezialisierte Infrastruktur-Anbieter profitieren können.
Marvell setzt hier auf seine Rolle als Partner großer Cloud- und Plattformbetreiber: Die bestehenden Kooperationen mit Hyperscalern wie Amazon und Microsoft bei maßgeschneiderten Siliziumlösungen schaffen eine gewisse Stabilität und Eintrittsbarrieren für Wettbewerber. Das gibt dem Geschäftsmodell eine defensivere Komponente, obwohl der adressierte Markt stark wächst und dynamisch bleibt.
Aus technischer Sicht handelt die Aktie aktuell spürbar über ihren zentralen gleitenden Durchschnitten; der 200‑Tage-Durchschnitt liegt über 30 % unter dem jüngsten Kursniveau. Der RSI von 65,8 signalisiert eine leicht erhöhte, aber noch nicht extreme Überhitzung – Raum für weitere Bewegungen nach oben ist damit kurzfristig durchaus vorhanden, sofern die Nachrichtenlage mitspielt.
Für die kommenden Monate sind zwei Punkte entscheidend: Zum einen, ob Marvell die ausgegebene Prognosespanne im vierten Quartal bestätigen oder übertreffen kann. Zum anderen, welche konkreten Produkt- und Kundenupdates das Unternehmen rund um die CES und im weiteren Verlauf von 2026 liefert – insbesondere bei Netzwerklösungen und kundenspezifischen KI‑Chips, die das aktuelle Wachstumsprofil maßgeblich tragen.
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