Marvell Aktie: Übernahme-Schock!
Ein Milliarden-Deal, der nicht zustande kam – und trotzdem die Märkte in Aufruhr versetzte. SoftBank hatte offenbar Marvell Technology im Visier, um gemeinsam mit Arm Holdings einen KI-Chip-Giganten zu formen. Doch die Gespräche scheiterten. Was bedeutet das Scheitern für die Aktie? Und warum könnte das Thema schneller zurückkehren, als viele denken?
SoftBanks gescheiterter Mega-Deal
Anfang der Woche wurde bekannt: Der japanische Investmentriese SoftBank hatte bereits vor einigen Monaten Gespräche über eine vollständige Übernahme von Marvell geführt. Der geplante Deal hätte ein Volumen von 80 bis 100 Milliarden US-Dollar gehabt – und wäre damit die größte Transaktion in der Geschichte der Halbleiterindustrie gewesen.
Die strategische Überlegung dahinter: SoftBank wollte Marvell mit dem britischen Chip-Designer Arm Holdings fusionieren, an dem der Konzern die Mehrheit hält. Ziel war es, einen schlagkräftigen Wettbewerber im boomenden Markt für KI-Chips und Rechenzentren zu schaffen – als Gegengewicht zu Platzhirschen wie Nvidia und Broadcom.
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Doch die Verhandlungen endeten ohne Ergebnis. Hauptstreitpunkt: Man konnte sich weder auf die Bewertung noch auf die Struktur des Deals einigen. Die Aktie reagierte am Donnerstag zunächst euphorisch auf die Nachricht, brach am Freitag jedoch wieder ein – der Kurs fiel zeitweise um rund 5 Prozent auf 88,64 US-Dollar.
Marvell im KI-Fieber: Starkes Fundament trotz Übernahme-Aus
Unabhängig von der gescheiterten Übernahme bleibt Marvell ein zentraler Akteur im Rennen um die Zukunft der künstlichen Intelligenz. Das Unternehmen hat sein Portfolio gezielt auf die beschleunigte Infrastruktur für Rechenzentren, Cloud-Computing und KI-Anwendungen ausgerichtet. Besonders das Rechenzentrumsgeschäft entwickelt sich zu einem starken Wachstumstreiber.
Strategische Schritte wie der Verkauf der Automotive-Ethernet-Sparte Anfang 2025 unterstreichen, dass Marvell konsequent auf seine Kernmärkte setzt. Zudem arbeitet das Unternehmen eng mit großen Cloud-Anbietern wie Amazon Web Services zusammen, um maßgeschneiderte KI-Chips zu entwickeln. Im September kündigte Marvell ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von fünf Milliarden US-Dollar an – ein klares Signal des Managements, dass die eigene Aktie unterbewertet sei.
Quartalszahlen im Fokus
Mit dem Ende der Übernahme-Spekulationen rücken nun die fundamentalen Daten wieder in den Vordergrund. Ende November oder Anfang Dezember wird Marvell die Zahlen für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2026 vorlegen. Analysten erwarten weiteres Wachstum, insbesondere im Bereich künstliche Intelligenz. Der Konsens unter Analysten stuft die Aktie derzeit als „Moderate Buy“ ein – eine vorsichtig optimistische Haltung angesichts der hohen Volatilität im Sektor.
Ob SoftBank sein Interesse später wieder aufleben lassen wird, bleibt offen. Sicher ist: Die Konsolidierung im KI-Chip-Markt dürfte weitergehen – und Marvell bleibt ein heißer Kandidat.
