Startseite » Halbleiter » Marvell Aktie: Übernahme-Schock!

Marvell Aktie: Übernahme-Schock!

SoftBank scheitert mit Milliarden-Übernahme von Marvell Technology. Die geplante Fusion mit Arm Holdings hätte einen KI-Chip-Giganten schaffen sollen. Marvell bleibt trotzdem wichtiger KI-Akteur.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • 80-100 Milliarden Dollar Übernahmevolumen geplant
  • Fusion mit Arm Holdings als strategisches Ziel
  • Aktienkurs zeigt volatile Reaktion auf Nachrichten
  • Marvell fokussiert weiter auf KI-Chip-Entwicklung
  • Fünf Milliarden Dollar Aktienrückkauf angekündigt

Marvell Aktie: Übernahme-Schock!

Ein Milliarden-Deal, der nicht zustande kam – und trotzdem die Märkte in Aufruhr versetzte. SoftBank hatte offenbar Marvell Technology im Visier, um gemeinsam mit Arm Holdings einen KI-Chip-Giganten zu formen. Doch die Gespräche scheiterten. Was bedeutet das Scheitern für die Aktie? Und warum könnte das Thema schneller zurückkehren, als viele denken?

SoftBanks gescheiterter Mega-Deal

Anfang der Woche wurde bekannt: Der japanische Investmentriese SoftBank hatte bereits vor einigen Monaten Gespräche über eine vollständige Übernahme von Marvell geführt. Der geplante Deal hätte ein Volumen von 80 bis 100 Milliarden US-Dollar gehabt – und wäre damit die größte Transaktion in der Geschichte der Halbleiterindustrie gewesen.

Die strategische Überlegung dahinter: SoftBank wollte Marvell mit dem britischen Chip-Designer Arm Holdings fusionieren, an dem der Konzern die Mehrheit hält. Ziel war es, einen schlagkräftigen Wettbewerber im boomenden Markt für KI-Chips und Rechenzentren zu schaffen – als Gegengewicht zu Platzhirschen wie Nvidia und Broadcom.

Anzeige

Passend zum Rennen um KI‑Chips und Rechenzentren stellt ein kostenloser Spezialreport vier heimliche KI‑Profiteure vor – darunter Nischenanbieter für Rechenzentrumstechnik und Infrastruktur, die Anleger jetzt im Blick haben sollten. Jetzt kostenlosen Report ‚Heimliche KI-Profiteure‘ anfordern

Doch die Verhandlungen endeten ohne Ergebnis. Hauptstreitpunkt: Man konnte sich weder auf die Bewertung noch auf die Struktur des Deals einigen. Die Aktie reagierte am Donnerstag zunächst euphorisch auf die Nachricht, brach am Freitag jedoch wieder ein – der Kurs fiel zeitweise um rund 5 Prozent auf 88,64 US-Dollar.

Marvell im KI-Fieber: Starkes Fundament trotz Übernahme-Aus

Unabhängig von der gescheiterten Übernahme bleibt Marvell ein zentraler Akteur im Rennen um die Zukunft der künstlichen Intelligenz. Das Unternehmen hat sein Portfolio gezielt auf die beschleunigte Infrastruktur für Rechenzentren, Cloud-Computing und KI-Anwendungen ausgerichtet. Besonders das Rechenzentrumsgeschäft entwickelt sich zu einem starken Wachstumstreiber.

Strategische Schritte wie der Verkauf der Automotive-Ethernet-Sparte Anfang 2025 unterstreichen, dass Marvell konsequent auf seine Kernmärkte setzt. Zudem arbeitet das Unternehmen eng mit großen Cloud-Anbietern wie Amazon Web Services zusammen, um maßgeschneiderte KI-Chips zu entwickeln. Im September kündigte Marvell ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von fünf Milliarden US-Dollar an – ein klares Signal des Managements, dass die eigene Aktie unterbewertet sei.

Quartalszahlen im Fokus

Mit dem Ende der Übernahme-Spekulationen rücken nun die fundamentalen Daten wieder in den Vordergrund. Ende November oder Anfang Dezember wird Marvell die Zahlen für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2026 vorlegen. Analysten erwarten weiteres Wachstum, insbesondere im Bereich künstliche Intelligenz. Der Konsens unter Analysten stuft die Aktie derzeit als „Moderate Buy“ ein – eine vorsichtig optimistische Haltung angesichts der hohen Volatilität im Sektor.

Ob SoftBank sein Interesse später wieder aufleben lassen wird, bleibt offen. Sicher ist: Die Konsolidierung im KI-Chip-Markt dürfte weitergehen – und Marvell bleibt ein heißer Kandidat.

Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.

Weitere Nachrichten zu Marvell Technology