Die Marvell Technology-Aktie steckt in einem Dilemma: Während das Geschäft boomt und Amazon Milliarden-Aufträge meldet, stürzte der Kurs zuletzt ab. Wie passt das zusammen – und was bedeutet das für Anleger?
Crash trotz Nasdaq-Rally
Der jüngste Handelstag brachte einen Kurseinbruch von 3,60 Prozent auf 90,37 Dollar. Besonders brisant: Während der Nasdaq-100 um 0,78 Prozent zulegte, ging es für den Chip-Spezialisten abwärts. Diese deutliche Underperformance deutet auf spezifische Belastungen hin – entweder für Marvell selbst oder den gesamten Halbleiter-Sektor.
Auf Jahressicht bleibt die Bilanz mit einem Plus von 7,1 Prozent zwar positiv, doch im Vergleich zum Nasdaq-100-Sprung von 26,15 Prozent wirkt das blass. Die Diskrepanz zwischen kurzfristiger Schwäche und solider Jahresentwicklung wirft Fragen auf.
Amazon-Partnerschaft als Goldgrube
Die fundamentale Transformation des Geschäftsmodells könnte unterschiedlicher nicht sein: Das Rechenzentrumsgeschäft explodiert regelrecht und steuert mittlerweile 72 bis 75 Prozent zum Gesamtumsatz bei – vor zwei Jahren waren es gerade einmal 34 Prozent.
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Der Schlüssel zum Erfolg heißt Amazon. Marvell ist exklusiver Hersteller für Amazons Trainium-KI-Prozessoren und damit unverzichtbarer Bestandteil der Cloud-Infrastruktur des Tech-Riesen. Amazon bestätigte kürzlich: Das Trainium-Geschäft wächst mit 150 Prozent im Quartalsvergleich und entwickelt sich zum milliardenschweren Segment. Die Produktionskapazitäten für den Trainium2-Chip sind komplett ausgebucht – bis weit ins nächste Jahr hinein.
Insider greifen zu, Institutionelle stocken auf
Während der Kurs schwächelt, setzen professionelle Investoren ein anderes Signal. Machina Capital erhöhte seine Position im zweiten Quartal um satte 376,8 Prozent, Assetmark stockte um 25,5 Prozent auf. Bereits Ende September kauften Top-Manager – darunter CEO, COO und CFO – tausende eigene Aktien. Ein klares Bekenntnis zur langfristigen Perspektive.
Bleibt die Frage: Ist der jüngste Kursrückschlag eine Kaufgelegenheit oder erstes Warnzeichen?
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