Trotz eines massiven Quartalsverlusts von fast 900 Millionen Dollar schafft es der Chemiekonzern LyondellBasell, Investoren zu überraschen. Während die Bilanz auf den ersten Blick erschreckend wirkt, verbergen sich hinter den Zahlen ermutigende Signale – und die Aktie reagierte prompt. Kann das Unternehmen den Abwärtstrend damit endgültig durchbrechen?
Operative Stärke trotz Bilanzschock
Das Geheimnis liegt in den bereinigten Zahlen: LyondellBasell erzielte einen bereinigten Gewinn von 1,01 Dollar je Aktie und übertraf damit die Erwartungen der Analysten deutlich. Noch wichtiger: Der Konzern generierte fast eine Milliarde Dollar an operativem Cashflow bei einer beeindruckenden Cash-Conversion-Rate von 135 Prozent. Die massiven Abschreibungen in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar entpuppen sich als strategische Bereinigung maroder Europageschäfte – schmerzhaft, aber notwendig.
Strategischer Umbau zeigt Wirkung
LyondellBasell treibt seinen Cash Improvement Plan konsequent voran und erhöht sogar die Zielvorgabe: Bis Ende 2026 sollen nun mindestens 1,1 Milliarden Dollar an Verbesserungen realisiert werden. Parallel laufen die Verkäufe von vier europäischen Assets, die nach erfolgter regulatorischer Genehmigung in der ersten Hälfte 2026 abgeschlossen werden sollen. Diese Portfolio-Bereinigung wird die jährlichen Kapitalausgaben um etwa 110 Millionen Euro und die Fixkosten um 400 Millionen Euro reduzieren.
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Erste hoffnungsvolle Signale kommen auch vom Absatzmarkt: Das Management berichtet von frühen Anzeichen einer Erholung der Polyethylen-Nachfrage. Die Inlandsnachfrage in Nordamerika und Europa erreichte im dritten Quartal 2025 das höchste Niveau seit dem dritten Quartal 2022.
Ausblick: Disziplin als Trumpf
Für das vierte Quartal erwartet LyondellBasell die übliche Saisonalität zum Jahresende und niedrigere Betriebsraten. Doch die strategische Ausrichtung ist klar: Disziplinierte Kapitalallokation, weitere Kostensenkungen und Fokussierung auf wettbewerbsfähige Assets. Die geplanten Kapitalausgaben für 6 wurden bereits auf 1,2 Milliarden Dollar gesenkt.
Trotz des scheinbar desaströsen Quartalsergebnisses zeigt LyondellBasell damit operative Stärke und strategische Klarheit. Die Frage bleibt: Reicht das, um den Abwärtstrend der Aktie, die seit Jahresanfang über 40 Prozent verloren hat, nachhaltig zu drehen?
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