Der Chemieriese LyondellBasell steckt in einer tiefen Krise – und findet einfach kein Boden. Während das Unternehmen mit schwachen Quartalszahlen kämpft, schrauben Analysten ihre Erwartungen immer weiter nach unten. Doch die größte Gefahr lauert an einer ganz anderen Stelle.
Analysten verlieren den Glauben
Die Stimmung unter den Marktbeobachtern ist gedämpft. Das Konsensrating liegt bei „Hold“, doch hinter dieser scheinbar neutralen Einschätzung verbirgt sich eine klare Abwärtstendenz. Citigroup senkte das Kursziel von 56 auf 53 Dollar, Evercore ISI korrigierte sogar von 90 auf 65 Dollar nach unten. Diese massiven Korrekturen zeigen: Die Experten zweifeln zunehmend an der Erholungsfähigkeit des Unternehmens.
Quartalszahlen enttäuschen trotz Umsatzüberraschung
Die jüngsten Zahlen vom August lieferten keine Trendwende. Zwar übertraf der Umsatz mit 7,66 Milliarden Dollar die Erwartungen, doch der Gewinn je Aktie von 0,34 Dollar verfehlte die Prognosen deutlich. Noch bedenklicher: Der Umsatz brach im Vergleich zum Vorjahr um 11,8 Prozent ein. In einer Branche, die unter Zyklusproblemen leidet, kommt LyondellBasell einfach nicht in die Gänge.
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Dividenden-Falle schnappt zu
Die vermeintlich attraktive Dividende von 11,1 Prozent entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als tickende Zeitbombe. Mit einer Ausschüttungsquote von über 700 Prozent zahlt das Unternehmen deutlich mehr aus, als es eigentlich verdient. Diese Strategie ist auf Dauer nicht haltbar – und könnte Investoren teuer zu stehen kommen.
Rettungsanker Cash-Plan
Im Kampf gegen die Krise setzt LyondellBasell auf radikale Maßnahmen. Der Verkauf europäischer Assets und die Verschiebung des Flex-2-Projekts sollen die Liquidität sichern. Der erweiterte Cash Improvement Plan zielt auf mindestens 1,1 Milliarden Dollar bis 2026. Doch reicht das aus, um den Abwärtstrend zu stoppen?
Die Aktie notiert nahe ihrem Jahrestief und hat seit Oktober 2024 über die Hälfte ihres Wertes verloren. Während das Management die Segel streicht, fragen sich Anleger: Steht LyondellBasell vor der Wende – oder vor dem nächsten Tiefpunkt?
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