Während weite Teile der Luxusgüterbranche angesichts der schwächelnden Nachfrage in China auf die Kostenbremse treten, schaltet LVMH sprichwörtlich in den höchsten Gang. Der Konzern bestätigt ein Sponsoring-Paket der Superlative für die Königsklasse des Motorsports. Investoren müssen nun abwägen: Ist diese aggressive Vorwärtsstrategie der notwendige Treibstoff für künftiges Wachstum oder eine Belastung für die kurzfristigen Margen?
Hier sind die entscheidenden Fakten zum Wochenende:
- Mega-Investment: Der Formel-1-Deal umfasst ein Volumen von 1,5 Milliarden US-Dollar über 10 Jahre.
- Strategische Weichenstellung: Neben dem Sport-Engagement expandiert das LVMH-Netzwerk via L Catterton massiv in Indien.
- Marktlage: Die Aktie ging bei 628,70 Euro ins Wochenende, was einem leichten Tagesverlust von 0,87 % entspricht.
Dominanz in der Königsklasse
Das Ausmaß des Engagements in der Formel 1 übertrifft die bisherigen Spekulationen deutlich. Ab der Saison 2026 (offizieller Start bereits 2025) investiert der Luxus-Primus jährlich rund 150 Millionen US-Dollar. Damit verdrängt LVMH den langjährigen Partner Rolex und sichert sich eine omnipräsente Sichtbarkeit.
Der Deal ist breit gefächert: TAG Heuer übernimmt die Zeitnahme, Louis Vuitton präsentiert die Trophäen und Moët Hennessy liefert den Champagner für die Siegerehrungen. Marktbeobachter werten diesen Schritt als klare Ansage an die Konkurrenz. Statt Budgets zu kürzen, nutzt LVMH seine finanzielle Stärke, um die eigene Markenpräsenz bei einer jüngeren, globalen Zielgruppe massiv auszubauen. Dieser antizyklische „Moat“ (Burggraben) unterscheidet die Franzosen derzeit von vielen Mitbewerbern.
Expansion fernab des Luxus
Parallel zur Marketing-Offensive treibt das LVMH-nahe Private-Equity-Vehikel L Catterton die Diversifizierung voran. Mit einer strategischen Minderheitsbeteiligung am indischen Snack-Giganten Haldiram’s sichert sich das Netzwerk Zugriff auf einen der am schnellsten wachsenden Konsumgütermärkte der Welt.
Bei einer Bewertung von rund 10 Milliarden US-Dollar für Haldiram’s zielt die Strategie darauf ab, die indische Traditionsmarke global zu skalieren. Für LVMH bedeutet dies einen wichtigen, wenn auch indirekten Fußabdruck in Indien, der das Portfolio jenseits des reinen Luxussektors absichert. Flankiert wird diese Zukunftsausrichtung durch personelle Kontinuität: Laura Burdese wurde als künftige CEO von Bvlgari bestätigt und löst im Juli 2026 Jean-Christophe Babin ab.
Charttechnik und Bewertung
An der Börse reagierten Anleger am Freitag zunächst zurückhaltend. Der Kurs schloss mit einem Minus von 0,87 % bei 628,70 Euro. Dennoch zeigt sich das Papier im größeren Bild stabil: Vom 52-Wochen-Tief bei 443,15 Euro im Juni hat sich der Kurs deutlich gelöst, auch wenn zum Jahreshoch von 757,00 Euro noch rund 17 % fehlen.
Technisch befindet sich die Aktie in einer interessanten Zone. Der RSI (Relative Strength Index) notiert mit 30,9 im Grenzbereich zum überverkauften Terrain, was oft auf eine kurzfristige Bodenbildung hindeutet. Wichtig ist nun, dass die Unterstützung im Bereich von 600 Euro hält. Gelingt in der neuen Woche der Sprung über den Widerstand bei 640 Euro, wäre der Weg für eine Fortsetzung der Erholung frei.
Für die kommende Handelswoche liegt der Fokus auf der Einordnung der massiven Ausgaben. Analysten werden bewerten müssen, ob die hohen Marketinginvestitionen in die Formel 1 die Gewinnerwartungen kurzfristig dämpfen oder als essenzieller Baustein für die langfristige Marktführerschaft honoriert werden.
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