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LVMH Aktie: Doppelbelastung

LVMH sieht sich mit einem Streik in der Champagnersparte und einer juristischen Klage konfrontiert, was die operative Stabilität im wichtigen Weihnachtsquartal belastet.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Arbeitskampf bei Tochter Moët & Chandon in Hochsaison
  • Zivilklage von Hermès-Erbe wegen Aktienverlusts
  • Kurs notiert deutlich unter Jahreshoch
  • RSI signalisiert nahezu überverkaufte Lage

Streik in einem Prestige-Segment und ein heikler Rechtsstreit – LVMH geht ausgerechnet in der wichtigen Weihnachtsphase mit gleich zwei Fronten in das Jahresende. Beides trifft sensible Bereiche: die margenstarke Champagner-Sparte und das Thema Reputation im Konkurrenzumfeld. Die zentrale Frage lautet: Wie stark können diese Faktoren das operative Bild im laufenden Quartal eintrüben?

Streik im Champagnergeschäft

Im Fokus steht die LVMH-Tochter Moët & Chandon. Mitarbeitende in der Champagner-Sparte haben die Arbeit niedergelegt – und das mitten in der Hochsaison. Das vierte Quartal ist für Wein und Spirituosen traditionell der wichtigste Zeitraum des Jahres, das Weihnachts- und Silvestergeschäft stellt hier die Weichen für die Jahresbilanz.

Der Arbeitskampf birgt gleich mehrere Risiken. Kurzfristig drohen Lieferengpässe in einem Segment, in dem Markenstärke und Verfügbarkeit zentral sind. Gleichzeitig rückt die Kostenstruktur in den Blick: Tarifkonflikte deuten oft auf Spannungen zwischen Renditeansprüchen und Vergütungserwartungen hin. Brisant ist der Zeitpunkt, weil die gesamte Luxusbranche bereits mit einer abkühlenden Nachfrage zu kämpfen hat.

Dass dieser Konflikt nun eskaliert, interpretieren Marktbeobachter als Warnsignal für die operative Stabilität im laufenden Quartal. Ein zäher Streik würde nicht nur Umsätze verschieben, sondern könnte auch die Margen belasten, falls Zugeständnisse bei Löhnen oder Arbeitsbedingungen nötig werden.

Juristischer Druck von Hermès-Erben

Parallel dazu steht LVMH juristisch unter Beschuss. Nicolas Puech, Erbe des Konkurrenten Hermès, hat Zivilklage gegen den Konzern eingereicht. Im Kern geht es um den angeblichen Verlust von rund sechs Millionen Hermès-Aktien, für den Puech LVMH verantwortlich macht.

Der Vorwurf ist heikel, weil er mitten in einen ohnehin sensiblen Bereich zielt: Beteiligungsstrukturen im Luxussegment. LVMH weist die Anschuldigungen der Veruntreuung entschieden zurück und betont, keine verdeckten Anteile an Hermès zu halten. Dennoch bindet ein solcher Rechtsstreit Management-Ressourcen und schafft Unsicherheit über mögliche finanzielle oder reputative Folgen.

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An der Börse kommt das nicht gut an. Solche Schlagzeilen belasten die Stimmung, zumal der Konflikt eine lange Vorgeschichte zwischen beiden Luxusgruppen in Erinnerung ruft. In den vergangenen Tagen zeigte sich der Markt entsprechend nervös.

Charttechnik: Unterstützungen im Blick

Die Kursentwicklung spiegelt die gemischte Nachrichtenlage wider. Am Freitag schloss die Aktie bei 624,90 Euro und liegt damit rund 17 % unter dem 52‑Wochen-Hoch von 757,00 Euro. Seit Jahresbeginn ergibt sich ein moderater Rückgang von knapp 1 %, auf Zwölfmonatssicht etwas über 2 %.

Auffällig: Trotz der Belastungsfaktoren notiert der Titel deutlich über seinen längerfristigen Durchschnitten. Der Abstand zur 200‑Tage-Linie von 532,43 Euro beträgt rund 17 %, zur 100‑Tage-Linie von 559,01 Euro etwa 12 %. Kurzfristig bewegt sich die Aktie nahe am 50‑Tage-Durchschnitt von 616,21 Euro, was auf eine gewisse Stabilisierung nach den jüngsten Rücksetzern hindeutet.

Der Relative-Stärke-Index (RSI) auf 14‑Tage-Sicht liegt mit 30,9 knapp an der Schwelle zum überverkauften Bereich. In Kombination mit einer annualisierten 30‑Tage-Volatilität von rund 18 % signalisiert das eine erhöhte, aber noch kontrollierte Schwankungsbreite.

Die zentralen Fakten im Überblick

  • Arbeitskampf bei Moët & Chandon mitten im Weihnachtsgeschäft
  • Juristische Klage von Hermès-Erbe Nicolas Puech wegen angeblich verlorener Hermès-Aktien
  • Kurs rund 17 % unter 52‑Wochen-Hoch, aber klar über 200‑Tage-Durchschnitt
  • RSI nahe 30, Volatilität zuletzt moderat erhöht

Ausblick: Risiken dominieren kurzfristig

Kurzfristig stehen bei LVMH die Störfaktoren in Europa klar im Vordergrund: der Streik in der Champagner-Sparte und der Rechtsstreit mit dem Hermès-Erben. Beide Themen können Umsatz, Kostenstruktur und Image beeinträchtigen, wenn sie sich hinziehen oder ausweiten. Strategische Hoffnungen ruhen zwar stärker auf dem US-Geschäft und den Perspektiven für 2026, doch für die aktuelle Berichtssaison entscheidet vor allem, ob der Arbeitskampf rasch beigelegt wird und der juristische Konflikt ohne größere Folgewirkungen bleibt.

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