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LVMH Aktie: Auf zwei Hochzeiten getanzt

Der Luxuskonzern übertrifft Umsatzerwartungen im dritten Quartal, muss jedoch gleichzeitig eine EU-Geldstrafe gegen Tochter Loewe verkraften. Die Aktie verliert trotz positiver Zahlen.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Überraschendes Umsatzplus im dritten Quartal
  • EU-Strafe von 18 Millionen Euro für Loewe
  • Aktienkurs fällt trotz besserer Zahlen
  • Wettbewerbsverstöße über sieben Jahre hinweg

Die Luxusbranche erlebt turbulente Zeiten. Während sich LVMH von der Wachstumsschwäche des ersten Halbjahres erholt, sorgen millionenschwere EU-Strafen gegen Luxusmarken für zusätzlichen Gegenwind – auch bei den Franzosen.

Der weltgrößte Luxuskonzern überraschte im dritten Quartal mit einem organischen Umsatzplus von einem Prozent. Experten hatten sogar einen Rückgang von 0,7 Prozent erwartet. Besonders erfreulich: Die wichtige Mode- und Lederwarensparte, die normalerweise das Zugpferd des Unternehmens ist, schwächelte weniger stark als befürchtet.

Millionenstrafe überschattet Erholung

Doch die Freude währte nicht lange. Am selben Tag verhängte die EU-Kommission Geldstrafen von über 157 Millionen Euro gegen drei Luxusmarken wegen wettbewerbswidriger Preisbindung – darunter auch LVMHs spanische Tochter Loewe mit 18 Millionen Euro.

Die EU-Wettbewerbshüter warfen den Marken vor, jahrelang unabhängigen Händlern vorgeschrieben zu haben, zu welchen Preisen sie deren Produkte verkaufen dürfen. Bei Loewe dauerten diese Praktiken von Dezember 2015 bis April 2023 – erst die unangekündigten Kontrollen der Kommission beendeten das System.

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Dabei hätte es noch schlimmer kommen können: Loewe erhielt 50 Prozent Strafnachlass, weil das Unternehmen mit der Kommission kooperierte und frühzeitig Beweismaterial lieferte.

Anleger bleiben skeptisch

Trotz der besseren Quartalszahlen reagierte die Börse verhalten. Die LVMH-Aktie verlor zeitweise 1,7 Prozent auf 531,20 Euro. Die Kombination aus EU-Strafe und den nach wie vor schwächelnden neun Monaten – hier steht ein organisches Minus von zwei Prozent zu Buche – dämpfte die Euphorie.

Die Frage bleibt: Kann der Luxusgigant das Momentum aus dem dritten Quartal in die kommenden Monate mitnehmen? Oder war es nur eine kurze Verschnaufpause in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld? Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Erholung nachhaltig ist oder sich die Schwäche des ersten Halbjahres fortsetzt.

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Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.

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