Die Liechtensteinische Landesbank zieht sich überraschend aus dem Nahen Osten zurück – nach zwei Jahrzehnten Präsenz. Die Konsequenz: Die Privatbank opfert ein Milliardengeschäft und konzentriert sich ausschließlich auf Europa. Doch warum wirft die LLB jetzt das Handtuch in einer der reichsten Regionen der Welt?
Rothschild übernimmt: Das Ende einer Ära
Die Entscheidung markiert eine strategische Kehrtwende. Statt weiterhin global zu expandieren, fokussiert sich die LLB nun vollständig auf ihre Kernmärkte Liechtenstein, Schweiz, Österreich und Deutschland. Die Kunden in Dubai und Abu Dhabi werden an die Rothschild & Co Bank AG vermittelt – ein Deal, der beide Seiten voranbringen soll.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:
– Vermitteltes Volumen: rund 1 Milliarde Schweizer Franken
– Anteil am LLB-Gesamtvolumen: weniger als 1%
– LLB-Geschäftsvolumen: 117,2 Milliarden Franken (Stand Juni 2025)
Doch warum gibt die Bank ein zwar kleines, aber prestigeträchtiges Geschäft auf? Die Antwort liegt in der strategischen Neuausrichtung hin zur europäischen Heimat.
Markt reagiert verunsichert
Die Anleger zeigten sich wenig begeistert von der Ankündigung. Die LLB-Aktie verlor prompt an Wert und notierte zuletzt bei 85,50 Euro – genau am tiefsten Punkt der letzten 52 Wochen. Die Performance der letzten Wochen zeigt ein deutliches Bild:
- 7-Tage-Performance: -3,39%
- 30-Tage-Performance: -8,56%
- Abstand zum 52-Wochen-Hoch: -10,94%
Die technischen Indikatoren deuten auf eine unentschlossene Stimmung hin: Der RSI bei 50,0 zeigt weder Überkauf noch -verkauf, während die Volatilität mit 19,19% auf erhöhte Nervosität hindeutet.
Solide Basis trotz strategischer Wende
Ironischerweise kommt der Rückzug in einer Phase eigentlich guter Zahlen. Das erste Halbjahr 2025 brachte:
– Konzernergebnis: 91,0 Millionen Franken (+0,9% zum Vorjahr)
– Netto-Neugeldzufluss: 1,4 Milliarden Franken
– Geschäftsvolumen: Rekordhoch von 117,2 Milliarden Franken
Christoph Reich, interimistischer Group CEO, betont: „Das internationale Private Banking bleibt ein strategischer Pfeiler.“ Allerdings eben nur noch in Europa. Die LLB hatte zuletzt ihr Österreich-Geschäft konsolidiert und die deutschen Standorte verstärkt.
Was bedeutet das für Anleger?
Die strategische Fokussierung könnte langfristig zu effizienterer Ressourcennutzung führen. Doch kurzfristig überwiegt die Verunsicherung. Die Aufgabe des Naht-Ost-Geschäfts wirft Fragen auf: Handelt es sich um eine vorausschauende Strategie oder einen Rückzug aus schwierigem Terrain?
Die nächsten Monate werden zeigen, ob die Konzentration auf die DACH-Region die erhofften Früchte trägt. Bis zur Veröffentlichung des Jahresergebnisses im Februar 2026 dürften die Anleger jeden weiteren Schritt der LLB genau beobachten. Die Aktie steht an einem Wendepunkt – ob nach unten oder oben, wird die neue Strategie entscheiden.
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