Der österreichische Spezialfaserhersteller Lenzing hat sich von einem teuren Altlast befreit. Die vollständige Tilgung einer 182-Millionen-Euro-Hybridanleihe aus dem Jahr 2020 soll die Zinslast drücken und finanzielle Luft schaffen. Doch kann dieser Schachzug wirklich die Wende in einem nach wie vor schwierigen Marktumfeld einleiten?
Teure Hypothek endlich abgeschüttelt
Die heute finalisierte Rückzahlung der Anleihe zum Nennwert plus aufgelaufener Zinsen markiert einen wichtigen Meilenstein in Lenzings Finanzstrategie. Die hochverzinste Altschuld band Monat für Monat wertvolle Mittel – Geld, das der Faserhersteller dringend für sein operatives Geschäft benötigt.
Besonders brisant: Lenzing kämpft wie die gesamte Branche mit einem toxischen Mix aus explodierenden Rohstoff- und Energiekosten bei gleichzeitig schwächelnder Nachfrage in Kernmärkten. Da kommt jeder gesparte Euro gelegen.
Durchdachte Finanzakrobatik
Die Tilgung ist kein isolierter Akt, sondern Teil eines größeren Puzzles. Bereits im Juli hatte das Management erfolgreich eine neue Hybridanleihe über 500 Millionen Euro am Markt platziert – mit deutlich günstigeren Konditionen und einer Laufzeit bis 2027.
Kernfakten der Finanzrestrukturierung:
– Tilgung der teuren 2020er Hybridanleihe über 182 Mio. Euro
– Neue 500-Mio.-Euro-Anleihe mit besseren Konditionen bereits platziert
– Finanzierung bis 2027 abgesichert
– Fokus auf Kostensenkung und Effizienzsteigerung
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Die Rechnung des Managements ist simpel: Niedrigere Zinslast bedeutet mehr Spielraum für Investitionen in die Zukunftstechnologien, mit denen sich Lenzing vom Wettbewerb absetzen will.
Jetzt kommt es auf die Zahlen an
Mit der bereinigten Bilanz im Rücken richtet sich der Blick nun auf die harte operative Realität. Das laufende Performance-Programm zur Kostensenkung muss liefern – und zwar schnell. Die nächsten Quartalszahlen werden zeigen, ob Lenzing trotz widriger Marktbedingungen den Turnaround schaffen kann.
Analysten halten sich bisher zurück und empfehlen mehrheitlich das Halten der Aktie. Die verbesserte Kapitalstruktur könnte jedoch für positivere Bewertungen sorgen – vorausgesetzt, die operative Wende gelingt tatsächlich.
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