Die Ernährungsbranche ächzt unter Preisdruck und veränderten Konsumgewohnheiten – und jetzt trifft es auch einen der Giganten des Sektors. Kraft Heinz musste mit enttäuschenden Quartalszahlen und milliardenschweren Abschreibungen die Erholungspause einläuten. Doch wie tief sitzt der Schock wirklich?
Quartalszahlen enttäuschen Anleger
Der Lebensmittelkonzern legte am Mittwoch Zahlen vor, die weit hinter den Erwartungen der Investoren zurückblieben. Zwar übertraf das bereinigte Ergebnis je Aktie mit 0,75 US-Dollar leicht die Analystenschätzungen, doch der Umsatzrückgang von 2,8 Prozent auf 6,38 Milliarden Dollar und vor allem eine gewaltige Abschreibung von 1,4 Milliarden Dollar ließen die Aktie deutlich unter Druck geraten.
Die milliardenschwere Wertberichtigung traf insbesondere die angeschlagene Marke Lunchables und führte zu einem Nettoverlust von 290 Millionen Dollar. CEO Carlos Abrams-Rivera räumte ein, dass die Erholung „länger dauert als ursprünglich erwartet“ – eine bittere Pille für Anleger, die auf eine schnellere Trendwende gehofft hatten.
Lunchables als größter Bremsklotz
Die Marke Lunchables entwickelt sich zum Sorgenkind des Konzerns. Nach negativer Publicity wegen Blei- und Natriumgehalten im April verzeichnete die Marke einen Absatzeinbruch von 15 Prozent im Quartal. Analyst Arun Sundaram von CFRA Research bringt es auf den Punkt: „Steile Rückgänge bei einigen Marken halten die Gesamtergebnisse zurück. Lunchables ist dabei der größte Bremsklotz.“
Dazu kommen Lieferantenprobleme, die die Erholung zusätzlich verzögern. Die Kombination aus Imageproblemen und operativen Herausforderungen stellt den Konzern vor eine schwierige Aufgabe.
Analysten ziehen Notbremse
Die enttäuschenden Zahlen blieben nicht ohne Folgen. Die Deutsche Bank stufte Kraft Heinz nur einen Tag nach der Veröffentlichung von „Buy“ auf „Hold“ herab und signalisierte damit wachsendes Misstrauen in die kurzfristigen Erholungsaussichten. Auch Stifel korrigierte sein Kursziel nach unten – von 40 auf 38 Dollar.
Die Skepsis der Analysten spiegelt sich in der angepassten Jahresprognose des Unternehmens wider. Die Führungsetage erwartet nun organische Nettoumsätze am unteren Ende der bisherigen Spanne und auch die Gewinnprognose wurde nach unten korrigiert.
Konsumwende als Dauerherausforderung
Die Probleme von Kraft Heinz sind symptomatisch für die gesamte Branche. Immer mehr Verbraucher greifen angesichts anhaltender Inflationssorgen zu günstigeren Eigenmarken – ein Trend, der die etablierten Markenartikler unter Dauerdruck setzt.
Trotz der enttäuschenden Quartalszahlen gibt es jedoch auch Lichtblicke: Der Konzern generierte starke Cashflows von 2,0 Milliarden Dollar und schüttete ebenso viel an Aktionäre aus. Die Segmente Global Away From Home und Schwellenmärkte zeigen weiterhin Wachstumsdynamik.
Doch die entscheidende Frage bleibt: Kann der angeschlagene Riese seine Kernmarken retten und den Konsumtrend wenden? Die nächsten Quartale werden zeigen, ob die aktuellen Probleme nur eine Delle oder der Beginn eines anhaltenden Abwärtstrends sind.
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