Die Kraft Heinz-Aktie steht unter Druck – und das hat Gründe. Während Großinvestoren ihre Positionen abbauen und Analysten ihre Gewinnprognosen nach unten korrigieren, kämpft der Lebensmittelriese mit strukturellen Problemen, die weit über eine vorübergehende Schwächephase hinausgehen. Kann die geplante Konzernaufspaltung die Wende bringen – oder verschärft sie die Krise nur?
Großanleger verlieren die Geduld
Ein deutliches Signal kommt von der PNC Financial Services Group: Die Investmentgesellschaft reduzierte ihre Beteiligung im zweiten Quartal um 12,6 Prozent und trennte sich von 33.466 Aktien. Diese Bewegung ist kein Einzelfall. An der Wall Street macht sich zunehmend Skepsis breit. Das Konsensrating für die Aktie lautet mittlerweile „Reduce“ – eine klare Warnung der Analysten.
Verstärkt wird diese Tendenz durch revidierte Gewinnerwartungen: Zacks Research senkte kürzlich die Prognose für den Gewinn je Aktie (EPS) für das Gesamtjahr 2025. Auch andere Analysehäuser zogen ihre Kursziele zurück. Der Grund: Wachsende Zweifel, ob Kraft Heinz seine Profitabilität stabilisieren kann.
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Das Kernproblem: Niemand will mehr Dosenfraß
Hinter den schwachen Zahlen steckt ein tieferliegendes Problem, das sich nicht mit kurzfristigen Maßnahmen lösen lässt. Seit Jahren stagnieren die Umsätze, weil sich Konsumenten abwenden. Statt verarbeiteter Fertigprodukte greifen Kunden zunehmend zu frischeren, gesünderen Alternativen – oft von Eigenmarken oder lokalen Anbietern.
Die Herausforderungen im Überblick:
* Anhaltender Rückgang der organischen Umsätze
* Massiver Wettbewerbsdruck durch Private-Label-Produkte
* Nachlassendes Markenbewusstsein für klassische Kraft-Heinz-Marken
* Dringender Innovationsbedarf jenseits des Legacy-Portfolios
Konzernaufspaltung: Befreiungsschlag oder Verzweiflungstat?
Als Antwort auf die Dauerkrise plant das Management einen radikalen Schnitt: Bis zur zweiten Jahreshälfte 2026 soll Kraft Heinz in zwei eigenständige börsennotierte Unternehmen aufgeteilt werden. Die „Global Taste Elevation Co.“ soll sich auf wachstumsstarke Saucen und internationale Märkte konzentrieren, während die „North American Grocery Co.“ klassische Produkte wie Mac & Cheese und Oscar Mayer übernimmt.
Ziel der Aufspaltung ist es, Shareholder Value freizusetzen. Doch die Strategie birgt erhebliche Risiken: Die Umsetzung ist komplex, die Kosten sind hoch – und ob die Trennung tatsächlich neue Wachstumsimpulse liefert, bleibt fraglich. Für Anleger bedeutet das vor allem eines: weiter steigende Unsicherheit.
