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Kraft Heinz Aktie: Umbau mit Signalwirkung

Der Lebensmittelkonzern Kraft Heinz stellt sich mit einem neuen CEO und der geplanten Aufteilung in zwei börsennotierte Gesellschaften neu auf. Der Umbau soll Wachstumspotenziale heben und Optionen für Transaktionen schaffen.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Steve Cahillane wird neuer CEO ab Januar 2026
  • Geplante Aufspaltung in zwei börsennotierte Gesellschaften für 2026
  • Fokus auf wachstumsstarke Premium-Marken wie Heinz
  • Aktie notiert 2025 deutlich im Minus

Kraft Heinz stellt die Weichen für einen tiefgreifenden Umbau. Mit Steve Cahillane übernimmt ein CEO, der sich bereits bei Kellogg als Architekt einer großen Konzernaufspaltung und späterer Milliardendeals profiliert hat. Nun soll er den Lebensmittelriesen durch eine ähnliche Transformation führen – inklusive möglicher Transaktionen im Hintergrund. Wie konkret sind die Pläne schon?

Neuer CEO, klare Botschaft

Steve Cahillane wird zum 1. Januar 2026 CEO von Kraft Heinz. Er bringt einen ausgeprägten M&A- und Restrukturierungshintergrund mit. Bei Kellogg leitete er vor rund zwei Jahren die Abspaltung in zwei eigenständige Gesellschaften ein – ein Schritt, der den Weg für den Verkauf der wachstumsstarken Snack-Sparte Kellanova an Mars ebnete. Mars zahlte dafür 35,9 Milliarden US-Dollar, rund 33 % über Marktpreis.

Die Personalie ist Teil eines größeren Führungsumbaus:

  • Cahillane soll nach der geplanten Aufspaltung zusätzlich CEO der Einheit „Global Taste Elevation“ werden
  • Der aktuelle CEO Carlos Abrams-Rivera bleibt bis zum 6. März 2026 als Berater an Bord
  • John Cahill, früherer CEO zur Zeit der ursprünglichen Kraft-Heinz-Fusion, übernimmt den Vorsitz im Aufsichtsrat von Miguel Patricio
  • Für die künftige Einheit „North American Grocery“ beginnt der Verwaltungsrat die Suche nach einem eigenen CEO

Allein diese Konstellation zeigt: Es geht nicht um einen einfachen Stabwechsel, sondern um eine gezielte Vorbereitung auf strukturelle Veränderungen.

Konzernaufspaltung nimmt Gestalt an

Kraft Heinz treibt seine bereits angekündigte Aufteilung in zwei börsennotierte Gesellschaften voran. Der Vollzug ist für die zweite Hälfte des Jahres 2026 vorgesehen. Damit wird ein Großteil der Mega-Fusion von 2015 im Volumen von 46 Milliarden US-Dollar faktisch wieder zurückgedreht.

Global Taste Elevation: Wachstum im Fokus

Cahillane übernimmt die Leitung der Sparte, in der die wachstumsstärkeren und margenstärkeren Marken gebündelt werden sollen. Dazu zählen unter anderem:

  • Heinz
  • Philadelphia
  • Kraft Mac & Cheese

Für diese Einheit erwartet der Markt einen höheren Bewertungsmultiplikator. Gründe sind:

  • Überdurchschnittliche Profitabilität
  • Größerer internationaler Anteil
  • Mehr Potenzial für beschleunigtes Wachstum

Damit wird klar, wo künftig das „Premium“-Segment des Konzerns verankert sein soll.

North American Grocery: Reife Marken, mehr Druck

Die zweite Gesellschaft bündelt klassische Lebensmittelmarken für den nordamerikanischen Markt. Dazu gehören:

  • Oscar Mayer
  • Kraft Singles

Analysten sehen hier die schwierigere Aufgabe. In dieser Einheit liegen viele etablierte, aber teils ausgelaugte Marken wie Crystal Light, Lunchables oder Kraft Mayo. Diese Produkte stehen stärker unter Druck, wenn Konsumenten zu neuen, weniger verarbeiteten Alternativen greifen.

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Mögliche Verkäufe im Hintergrund

Branchenbeobachter werten die Verpflichtung Cahillanes als deutliches Signal, dass Kraft Heinz sich für mögliche Verkäufe positioniert. Bill Johnson, bis 2013 CEO von H.J. Heinz, spricht davon, dass der Konzern damit „in play“ für potenzielle Käufer sei.

Die zeitliche Einbettung passt zu einer zunehmenden M&A-Dynamik im Konsumgütersektor. Beispiele aus diesem Jahr:

  • Kimberly-Clark will Kenvue für knapp 50 Milliarden US-Dollar übernehmen
  • Ferrero hat W.K. Kellogg für 3,1 Milliarden US-Dollar gekauft

Dass ein Spezialist für komplexe Abspaltungen und anschließende Transaktionen an die Spitze rückt, passt in dieses Umfeld.

Schwache Ausgangslage an der Börse

Operativ und an der Börse ist das Umfeld schwierig. Kraft Heinz hinkt 2025 deutlich hinter dem Markt her. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie knapp 30 % im Minus, während der S&P-500-Consumer-Staples-Index im Plus notiert. Der aktuelle Kurs von 21,00 Euro bewegt sich nur knapp über dem 52‑Wochentief und rund 30 % unter dem Hoch vom Februar.

Die Branche kämpft mit mehreren Gegenwinden:

  • Verbraucher schränken angesichts gestiegener Preise ihre Ausgaben ein
  • Die Nachfrage verschiebt sich zu jüngeren, weniger verarbeiteten Marken
  • Klassische, stark verarbeitete Fertigprodukte verlieren an Attraktivität

Im Vergleich zu Wettbewerbern wie General Mills, Mondelez und Conagra wird Kraft Heinz aktuell mit einem Abschlag bewertet.

Analysten uneins, Track Record gemischt

Auf die CEO-News reagierten Analysten unterschiedlich. Piper Sandler erhöhte das Kursziel von 25 auf 27 US-Dollar und honorierte damit die Perspektive eines strukturellen Neustarts.

BNP-Paribas-Analyst Max Gumport äußerte dagegen Zweifel. Er sieht es als schwierig an, passende Käufer für die beiden geplanten Einheiten zu identifizieren. Kraft Heinz hatte bereits in der Vergangenheit versucht, Teile zu veräußern – etwa Oscar Mayer oder die Kaffeemarke Maxwell House – jedoch ohne Erfolg. Diese Vorgeschichte mahnt zur Vorsicht bei allzu optimistischen Verkaufsszenarien.

Strategischer Fahrplan bis 2026

Cahillane beschreibt die Ausgangslage bei Kraft Heinz als ähnlich zu seiner Zeit bei Kellogg: starke Marken, die modernisiert und zurück auf einen Wachstumspfad geführt werden müssen. Sein Ansatz:

  • Marken „zeitgemäßer“ machen
  • Portfolio klarer trennen
  • Strukturen für eigenständige, fokussierte Gesellschaften schaffen
  • Gleichzeitig Optionen für wertsteigernde Transaktionen offenhalten

Bis zur geplanten Aufspaltung in der zweiten Jahreshälfte 2026 dürfte sich Schritt für Schritt zeigen, wie konsequent dieser Plan umgesetzt wird – von der genauen Abgrenzung der beiden Einheiten über das neue Management der Nordamerika-Sparte bis hin zu möglichen Verkaufsprozessen. Für Anleger ist der Umbau damit vor allem ein mittel- bis langfristiger Transformationsfall, dessen Erfolg sich an besseren Margen, klarerem Profil der Sparten und einer Annäherung der Bewertung an die Wettbewerber messen lassen wird.

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