Der Nahrungsmittelriese vollzieht endlich den lange diskutierten Schritt: Kraft Heinz teilt sich in zwei eigenständige Unternehmen auf. Eine Gesellschaft wird sich auf Gewürze und Saucen wie Heinz Ketchup konzentrieren, die andere auf klassische Lebensmittelmarken wie Oscar Mayer. Doch kann diese drastische Maßnahme den jahrelangen Niedergang stoppen?
Die Entscheidung kommt nicht überraschend. Bereits seit Jahren hatten Investmentbanker eine Aufspaltung vorgeschlagen – ohne Erfolg. Erst jetzt gab das Management nach, nachdem klar wurde, dass die Komplexität des Geschäfts die volle Wertentfaltung der Marken verhindert. CEO Carlos Abrams-Rivera räumte ein: „Die Komplexität unseres Geschäfts hat ihre Fähigkeit beeinträchtigt, die volle Stärke unserer Marken und Operationen zu realisieren.“
Morgan Stanley ändert den Kurs
Parallel dazu stufte Morgan Stanley die Aktie von „Underweight“ auf „Equalweight“ hoch und erhöhte das Kursziel auf 29 Dollar. Bei einem aktuellen Kurs von 26,02 Dollar bewegt sich das Papier nahe dem 52-Wochen-Tief von 25,44 Dollar. Die Bank sieht ihre bisherige pessimistische These als weitgehend eingetreten an – die Aktie verlor 2024 bereits 15 Prozent, während der US-Lebensmittelsektor nur 7 Prozent nachgab.
Die Analysten erwarten, dass das zweite Quartal den Tiefpunkt beim organischen Umsatzwachstum markierte. Erste Scanner-Daten zeigen Anzeichen einer Stabilisierung der Geschäftskennzahlen. Dennoch rechnet Morgan Stanley mit anhaltenden Belastungen für die Gewinne je Aktie 2026 durch höhere Inputkosten.
Buffett zeigt sich enttäuscht
Warren Buffett äußerte sich kritisch zur geplanten Aufspaltung. Der Berkshire Hathaway-Chef bezeichnete den Schritt als Enttäuschung, da er die von ihm vor einem Jahrzehnt orchestrierte Fusion rückgängig macht. Berkshire hält weiterhin rund 27,4 Prozent an Kraft Heinz, doch der Einfluss schwand, nachdem die Berkshire-Direktoren im Mai das Board verließen.
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Erfolgsmodell oder Verzweiflungstat?
Die Strategie folgt einem Branchentrend. Kellogg spaltete sich 2023 erfolgreich auf – beide Nachfolgeunternehmen Kellanova und WK Kellogg gewannen jeweils rund 20 bis 27 Prozent an Wert, bevor sie übernommen wurden. Mars zahlte 36 Milliarden Dollar für Kellanova, Ferrero griff bei WK Kellogg zu.
Doch der Erfolg ist nicht garantiert. JP Morgan-Analysen zeigen, dass Aufspaltungen nach Corona weniger erfolgreich waren als zuvor. Die Bewertungen fielen im Schnitt um 5 Prozent statt zu steigen. Mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 11 ist Kraft Heinz deutlich niedriger bewertet als fokussierte Wettbewerber wie Mondelez oder McCormick mit KGVs um die 20.
Die Aufspaltung soll etwa 40 Prozent des Umsatzes in die neue Global Taste Elevation Co. verlagern, die sich auf Schwellenmärkte und Foodservice konzentriert. Ob dieser radikale Schnitt den gewünschten Befreiungsschlag bringt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
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