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Kraft Heinz Aktie: Schwächere Prognosen?

Die Aktie von Kraft Heinz steht unter Druck, da Analysten ihre Kursziele senken und die gesamte Konsumgüterbranche mit schwacher Nachfrage kämpft. Trotz einer attraktiven Dividende bleibt die Stimmung verhalten.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Analystenmehrheit rät zur Vorsicht mit der Aktie
  • Branchenweite Schwäche belastet den Konzern
  • Hohe Dividendenrendite von etwa 6,5 Prozent
  • Aktie notiert nahe ihrem 52-Wochen-Tief

Die Konsumgüterbranche kämpft mit Gegenwind – und Kraft Heinz bekommt das zu spüren. Während die Aktie bei 24,45 US-Dollar notiert, mehren sich die kritischen Stimmen von Analysten. Der Grund: Verbraucher halten ihr Geld zusammen, Preiserhöhungen stoßen auf Widerstand. Ein Blick auf die aktuelle Lage zeigt, warum die Unsicherheit groß ist.

Analysten senken Erwartungen

21 Analysten haben sich in den vergangenen zwölf Monaten zu Kraft Heinz geäußert. Das Ergebnis ist eindeutig: Die Mehrheit rät zur Vorsicht. 16 Experten empfehlen „Halten“, vier stufen die Aktie auf „Verkaufen“ ein. Nur ein einziger Analyst bleibt optimistisch mit „Starkes Kaufen“.

Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 26,58 US-Dollar – theoretisch ein Potenzial von knapp neun Prozent. Doch die Entwicklung der letzten Monate gibt wenig Anlass zur Hoffnung: Vor drei Monaten lag das Konsens-Kursziel noch bei 29,76 US-Dollar. Die deutliche Revision nach unten signalisiert, dass die Wall Street ihre Erwartungen an den Konzern anpasst.

Die Spanne der Schätzungen ist eng. Das niedrigste Kursziel beträgt 24 US-Dollar – gefährlich nah am aktuellen Kurs. Das höchste liegt bei 31 US-Dollar. Diese Bandbreite spiegelt die Uneinigkeit über die weiteren Aussichten wider.

Branchenkrise belastet

Der Druck auf Kraft Heinz kommt nicht aus dem Nichts. Am Freitag stürzte die Aktie des Wettbewerbers Campbell Soup um 5,2 Prozent ab – auf den tiefsten Stand seit 17 Jahren. Auslöser waren enttäuschende Quartalszahlen. Verbraucher geben weniger aus, wehren sich gegen höhere Preise und ändern ihre Kaufgewohnheiten.

Diese Entwicklung trifft Kraft Heinz direkt. Beide Unternehmen sind ähnlich aufgestellt und leiden unter denselben Problemen: schwache Nachfrage, Inflationsdruck bei Rohstoffen und eine zunehmend preissensible Kundschaft. Der Sektor steht insgesamt unter Druck – ein Umfeld, in dem es schwer ist, gegen den Strom zu schwimmen.

Hohe Dividende, niedrige Bewertung

Trotz aller Skepsis gibt es auch eine andere Perspektive. Analysten von Morningstar schätzen, dass die Aktie rund 52 Prozent unter ihrem fairen Wert handelt. Zudem bietet Kraft Heinz mittlerweile eine Dividendenrendite von etwa 6,5 Prozent – deutlich über dem S&P-500-Durchschnitt von 1,1 Prozent.

Für einkommensorientierte Anleger könnte das interessant sein. Gleichzeitig ist die hohe Rendite aber auch ein Warnsignal: Der Markt preist offenbar höhere Risiken ein. Die Marktkapitalisierung liegt bei 28,94 Milliarden US-Dollar, die Aktie hat im vergangenen Jahr 22,9 Prozent verloren.

Leerverkäufer bleiben aktiv: 51,54 Millionen Aktien sind aktuell leerverkauft, was 4,37 Prozent der frei handelbaren Anteile entspricht. Zwar ist die Short-Quote im Vergleich zum Vormonat um knapp fünf Prozent gesunken, doch die Position bleibt bedeutend.

Zwischen Chance und Risiko

Kraft Heinz steckt in einem Dilemma. Die fundamentale Bewertung wirkt günstig, die Dividende attraktiv. Doch die Marktlage spricht eine andere Sprache: Analysten reduzieren ihre Prognosen, die Branche schwächelt, und die Konsumenten sparen. Solange sich das Kaufverhalten nicht ändert, dürfte es schwer werden, die Trendwende einzuleiten. Die Aktie notiert nahe ihrem 52-Wochen-Tief – und ein Ende der Talfahrt ist noch nicht in Sicht.

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Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.