Der US-Lebensmittelriese Kraft Heinz erlebt einen Absturz, der selbst hartgesottene Dividendenjäger ins Grübeln bringt. Die Aktie stürzte am 6. November auf ein neues 52-Wochen-Tief – und das nach Quartalszahlen, die auf dem Papier gar nicht so schlecht aussahen. Was steckt hinter dem massiven Vertrauensverlust der Anleger? Und kann die angekündigte Unternehmensaufspaltung die Wende bringen?
Analysten schlagen Alarm: Reihenweise Abstufungen
Die Zahlen zum dritten Quartal offenbarten ein Dilemma: Kraft Heinz übertraf zwar die Gewinnerwartungen mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 0,61 US-Dollar (erwartet: 0,58 US-Dollar), verfehlte aber beim Umsatz mit 6,24 Milliarden US-Dollar die Prognosen. Noch beunruhigender: Die organischen Nettoumsätze brachen um 2,5 Prozent ein – deutlich stärker als befürchtet.
Die Reaktion der Analysehäuser kam prompt und fiel vernichtend aus:
- TD Cowen senkte das Kursziel von 28 auf 26 US-Dollar und begründete dies mit der schwachen Perspektive für 2025
- CFRA reduzierte das Ziel auf 27 US-Dollar und verwies auf anhaltende Umsatzrückgänge
- Barclays kappte die Prognose auf nur noch 24 US-Dollar
- Stifel folgte mit einer Kürzung auf 26 US-Dollar
Die Botschaft ist klar: Das Vertrauen in die kurzfristige Erholungsfähigkeit des Konzerns schwindet rapide.
Margen unter Druck – Nordamerika schwächelt massiv
Hinter den Zahlen verbirgt sich eine besorgniserregende operative Realität. Das bereinigte Betriebsergebnis sackte um 16,9 Prozent auf 1,1 Milliarden US-Dollar ab, während die Bruttomarge um saftige 230 Basispunkte auf 31,9 Prozent einbrach. Besonders im Heimatmarkt Nordamerika zeigt sich die ganze Misere: Dort gingen die Nettoumsätze um 3,8 Prozent zurück.
Der Konzern kämpft an mehreren Fronten gleichzeitig: Konsumenten wandern zu günstigeren Eigenmarken ab, der Wettbewerb durch innovative Food-Startups nimmt zu, und klassische Marken wie Oscar Mayer oder Kraft Singles verlieren an Zugkraft. Dazu kommen Kostensteigerungen, die sich nicht vollständig an die Kunden weitergeben lassen.
Ein Lichtblick: Der freie Cashflow stieg in den ersten neun Monaten um 23,3 Prozent auf 2,5 Milliarden US-Dollar. Kraft Heinz schüttete 1,8 Milliarden US-Dollar an die Aktionäre aus – die Dividendenrendite von 6,6 Prozent mag Einkommensinvestoren locken, doch sie kann den strukturellen Niedergang nicht überdecken.
Spaltung als letzter Ausweg?
Im September kündigte das Management eine radikale Maßnahme an: Bis Mitte 2026 soll der Konzern in zwei eigenständige Unternehmen aufgeteilt werden. Eine „Global Taste Elevation Co.“ mit Fokus auf Saucen, Aufstrichen und Gewürzen sowie eine „North American Grocery Co.“ mit den klassischen Lebensmittelmarken.
CEO Carlos Abrams-Rivera verspricht sich davon strategische Fokussierung und Wertschöpfung für die Aktionäre. Doch Anleger fürchten die Kehrseite: Das Unternehmen rechnet selbst mit Dissynergien von bis zu 300 Millionen US-Dollar, hinzu kommen unvorhersehbare Trennungskosten und mögliche Umsetzungsrisiken. In einem ohnehin fragilen Marktumfeld ist diese Operation am offenen Herzen ein gewagtes Manöver.
Mit 22 Analysten, die das Papier mehrheitlich auf „Halten“ einstufen, und einem durchschnittlichen Kursziel von 26,58 US-Dollar deutet sich zwar ein theoretisches Aufwärtspotenzial von rund 9 Prozent an. Doch solange Kraft Heinz den Nachweis schuldig bleibt, dass es den Umsatzrückgang stoppen und die Margen stabilisieren kann, dürfte die Aktie weiter unter Druck bleiben.
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