Der US-Lebensmittelriese Kraft Heinz steckt tief in der Krise. Nach enttäuschenden Quartalszahlen und einer gesenkten Prognose hagelt es Analystenabstufungen – die Aktie stürzt auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren. Kann der geplante Konzernumbau die Wende bringen oder beschleunigt er den Absturz nur?
Quartalszahlen verfehlen die Erwartungen deutlich
Die Zahlen zum dritten Quartal 2025 schockierten die Märkte Ende Oktober: Der Nettoumsatz sank um 2,3 Prozent auf 6,24 Milliarden Dollar, organisch ging es sogar um 2,5 Prozent bergab. Besonders bitter für Anleger: Die operative Marge bricht ein. Die bereinigte operative Gewinnmarge fiel um 200 Basispunkte auf nur noch 32,3 Prozent – ein Zeichen massiven Kostendrucks.
CEO Carlos Abrams-Rivera räumte ein, dass das „Betriebsumfeld herausfordernd bleibt“, versucht aber Optimismus zu verbreiten: Man sehe „Verbesserungen durch gezielte Investitionen in erschwingliche Produkte“. Ob diese Strategie aufgeht, bleibt fraglich.
Gewinnprognose zusammengestrichen
Was die Anleger endgültig verschreckte: Kraft Heinz senkte die Jahresprognose für den bereinigten Gewinn je Aktie auf 2,50 bis 2,57 Dollar – zuvor waren noch bis zu 2,67 Dollar in Aussicht gestellt worden. Ein klares Signal, dass das Management die Probleme nicht in den Griff bekommt.
Die Reaktion der Analysten ließ nicht lange auf sich warten. Barclays kappte das Kursziel von 26 auf 24 Dollar, Mizuho senkte von 29 auf 27 Dollar. Auch Deutsche Bank, JPMorgan Chase und Morgan Stanley korrigierten ihre Erwartungen nach unten. Der Konsens liegt nun bei mageren 27 Dollar – kaum Luft nach oben von den aktuellen Niveaus.
Aufspaltung als letzter Strohhalm?
Immerhin: Der für 2026 geplante Konzernumbau soll nach Plan laufen. Kraft Heinz will sich in zwei eigenständige Unternehmen aufteilen – eine internationale Würz- und Soßensparte sowie ein nordamerikanisches Grundnahrungsmittelgeschäft. Das Kalkül: Mehr Fokus, weniger Komplexität, bessere Ressourcenallokation.
Doch Analysten zweifeln, ob die Aufspaltung die grundlegenden Probleme löst: schrumpfende Marktanteile in Nordamerika, intensiver Wettbewerb und Verbraucher, die zunehmend zu günstigeren Eigenmarken greifen. Die Ausführungsrisiken sind erheblich.
Wichtigste Kennzahlen auf einen Blick:
* Q3-Umsatz: 6,24 Mrd. Dollar (-2,3% YoY)
* Operative Marge: 32,3% (-200 Basispunkte)
* Neues EPS-Ziel 2025: 2,50–2,57 Dollar (zuvor bis 2,67 Dollar)
* Dividendenrendite: 6,56%
* Konsens-Rating: „Reduce“ (3 Verkaufen, 16 Halten)
Die Aktie auf Talfahrt
Der Chart spricht eine deutliche Sprache: Mit einem Minus von fast 30 Prozent seit Jahresbeginn gehört Kraft Heinz zu den schwächsten Titeln im Lebensmittelsektor. Die Aktie fiel zeitweise auf 20,55 Euro – den niedrigsten Stand seit der Unternehmensgründung 2015. Das Handelsvolumen schnellte nach der Gewinnwarnung auf über 30 Millionen Stück hoch, fast das Doppelte des Durchschnitts.
Zwar lockt die Dividendenrendite von über sechs Prozent, doch bei negativem Ergebnis je Aktie von -3,71 Euro stellt sich die Frage: Wie lange ist die Ausschüttung noch haltbar? Der freie Cashflow von 2,5 Milliarden Dollar bietet eine gewisse Pufferwirkung, doch ohne Trendwende bei Umsatz und Profitabilität bleibt die Aktie ein Sanierungsfall. Die nächste Dividendenzahlung am 26. Dezember und weitere Details zur Konzernaufspaltung dürften richtungsweisend sein.
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