Die Aktie von Intellia Therapeutics steht nach der FDA-Blockade des wichtigsten CRISPR-Programms weiter stark unter Druck. Der Kurseinbruch, das harte regulatorische Umfeld und sinkende Kursziele sorgen für eine angespannte Ausgangslage, auch wenn einzelne Analysten zuletzt etwas zurückruderten. Wie belastbar ist die aktuelle Bewertung in diesem Umfeld?
Analysten bleiben gespalten
Wall Street Zen stufte die Aktie am 8. Dezember von „Sell“ auf „Hold“ hoch. Das signalisiert eher eine Beruhigung der sehr pessimistischen Einschätzung als echten Optimismus. Hintergrund ist der Versuch des Unternehmens, die von der US-Arzneimittelbehörde FDA geäußerten Bedenken rund um die Leittherapie nex‑z auszuräumen.
Im Analystenlager zeigt sich ein gemischtes Bild:
- 11 Analysten empfehlen „Buy“
- 10 Analysten votieren mit „Hold“
- 3 Analysten raten zum „Sell“
- Konsens-Kursziel: 18,43 US‑Dollar
Mehrere Häuser haben ihre Ziele zuletzt teils deutlich reduziert. HC Wainwright senkte das Kursziel von 18,00 auf 15,00 US‑Dollar, hält aber an „Buy“ fest. Citizens JMP nahm das Ziel von 29,00 auf 21,00 US‑Dollar zurück. Chardan Capital kappte die Spanne besonders stark – von 48,00 auf 26,00 US‑Dollar.
FDA-Stopp trifft das Kernprogramm
Die FDA verhängte am 29. Oktober einen sogenannten „clinical hold“ über die Phase‑3‑Studien MAGNITUDE und MAGNITUDE‑2. Auslöser waren Berichte über schwere leberbezogene Nebenwirkungen bei Patienten, die nex‑z erhielten. In der MAGNITUDE‑Studie wurden Grad‑4‑Erhöhungen der Lebertransaminasen bei weniger als 1 % der eingeschlossenen Patienten beobachtet.
Für Intellia ist das ein Rückschlag beim am weitesten fortgeschrittenen Projekt. Nex‑z, gemeinsam mit Regeneron entwickelt, zielt auf transthyretin‑Amyloidose, eine seltene, potenziell tödliche Erkrankung von Herz und Nervensystem.
Pipeline-Status im Überblick
- MAGNITUDE‑Studie: über 650 Patienten mit ATTR‑CM eingeschlossen
- MAGNITUDE‑2‑Studie: 47 Patienten mit ATTRv‑PN eingeschlossen
- Meilenstein-Guidance: ausgesetzt, bis Klarheit mit der FDA erreicht ist
- lonvo‑z: Phase‑3‑Studie HAELO vollständig rekrutiert, Topline-Daten für Mitte 2026 erwartet
Die ausgesetzte Meilensteinplanung unterstreicht, wie stark die regulatorische Unsicherheit die weitere Entwicklung bremst.
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Zahlen und Finanzlage
Im dritten Quartal 2025 wies Intellia einen Nettoverlust von 101,3 Mio. US‑Dollar aus. Im Vorjahresquartal lag das Minus noch bei 135,7 Mio. US‑Dollar. Die Erlöse stiegen auf 13,78 Mio. US‑Dollar, ein Plus von 51,6 % gegenüber dem Vorjahr, vor allem aus Kooperationen, unter anderem mit Regeneron.
Zum Quartalsende verfügte das Unternehmen über rund 670 Mio. US‑Dollar an liquiden Mitteln und marktfähigen Wertpapieren. Dieses Polster soll den Betrieb nach Unternehmensangaben bis etwa Mitte 2027 finanzieren. Rund 88,8 % der ausstehenden Aktien liegen bei institutionellen Investoren, etwa 3,1 % bei Insidern.
Starker Wettbewerb im ATTR-Markt
Der Markt für Behandlungen der ATTR‑Amyloidose ist inzwischen deutlich umkämpft. Intellia trifft auf mehrere etablierte oder neu zugelassene Therapien:
- Alnylam Pharmaceuticals mit Amvuttra
- Pfizer mit dem Blockbuster Vyndaqel
- BridgeBio Pharma mit dem kürzlich zugelassenen Attruby
Selbst bei einer späteren Zulassung der CRISPR‑Programme bleibt damit die Frage der Marktdurchdringung eine zentrale Herausforderung.
Chartbild klar belastet
Technisch bleibt das Bild schwach. Die Aktie notiert deutlich unter ihrer 50‑Tage‑ und 200‑Tage‑Linie. Seit Bekanntwerden der FDA‑Auflagen ist der Kurs in etwa einem Monat um rund 67 % gefallen und hat damit sowohl den Biotech-Sektor als auch den S&P 500 klar underperformt.
Die 52‑Wochen-Spanne von 5,90 bis 28,25 US‑Dollar verdeutlicht die ausgeprägte Volatilität eines klinischen Biotech-Werts, der stark von regulatorischen Entscheidungen abhängt. Kurzfristig dürfte vor allem der weitere Dialog mit der FDA und die Perspektive für die MAGNITUDE‑Studien den Takt für den Kursverlauf vorgeben.
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