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Intel Aktie: Turnaround geglückt?

Intel verzeichnet im dritten Quartal einen Nettogewinn von 4,1 Milliarden Dollar bei fast 30 Prozent Marge, während Analysten trotz positiver Kurszielanpassungen vorsichtig bleiben.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Dramatische Kehrtwende bei Quartalsergebnissen
  • Gemischte Reaktionen von Finanzanalysten
  • Talentabwanderung zu Konkurrent AMD
  • Mögliche Chip-Partnerschaft mit Tesla

Intel Aktie: Turnaround geglückt?

Was für ein Comeback: Intel – lange Zeit abgeschrieben als lahmer Riese im Chip-Krieg – kehrt mit einem spektakulären Gewinnsprung zurück. Fast 30 Prozent Nettomarge im dritten Quartal, statt roter Zahlen nun satte Milliarden-Gewinne. Doch während Anleger aufatmen, tobt im Hintergrund ein Machtkampf um Talente und Zukunftsmärkte. Kann Intel den Schwung halten – oder war das nur ein Strohfeuer?

Milliarden statt Minus: Die Zahlen sprechen Bände

Die Q3-Ergebnisse 2025 lesen sich wie aus einem anderen Universum: Intel meldete einen GAAP-Nettogewinn von rund 4,1 Milliarden Dollar bei Umsätzen von 13,7 Milliarden Dollar. Das entspricht einer Nettomarge von fast 30 Prozent – eine dramatische Kehrtwende nach Quartalen mit hauchdünnen Margen und negativer Eigenkapitalrendite. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 0,23 Dollar, während der GAAP-Gewinn mit 0,90 Dollar pro Aktie noch deutlich darüber lag.

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Analysten heben ab – aber mit angezogener Handbremse

Die Reaktion der Analysten fällt gemischt aus. Tigress Financial Partners hob das Kursziel auf 52 Dollar an und verweist auf langfristiges Wachstumspotenzial in KI und Rechenzentren. Auch Truist Securities und Benchmark schraubten ihre Ziele nach oben. Die Mehrheit der Analysten bleibt jedoch vorsichtig: Der Konsens tendiert zu „Halten“ oder „Reduzieren“, mit einem durchschnittlichen Kursziel unterhalb des aktuellen Niveaus.

Zusätzliche Phantasie liefert eine mögliche Produktionspartnerschaft mit Tesla, die Intel als Auftragsfertiger für High-End-Chips positionieren könnte – ein entscheidender Faktor im KI-Wettrüsten.

Konkurrenzkampf verschärft sich: AMD und der Talentraub

Doch die Konkurrenz schläft nicht. AMD identifizierte die Kooperation zwischen Intel und NVIDIA jüngst in einer SEC-Einreichung als Risiko und warnt vor steigendem Preisdruck. Mehr noch: Saurabh Kulkarni, Vice President für Produktmanagement im KI-Datacenter-Bereich bei Intel, wechselte kürzlich zu AMD. Ein herber Verlust für Intel und ein Zeichen dafür, dass AMD massiv aufrüstet, um NVIDIA im KI-Infrastruktur-Geschäft anzugreifen.

Die Frage bleibt: Ist Intels Turnaround nachhaltig genug, um im brutalen Chip-Krieg langfristig zu bestehen?

Eduard Altmann

Eduard Altmann ist Finanzexperte mit über 25 Jahren Erfahrung an den globalen Finanzmärkten. Als Analyst und Autor beim VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft spezialisiert er sich auf Aktienmärkte, Gold, Silber, Rohstoffe und den Euro.

Altmann ist überzeugter Verfechter des Value-Investing und identifiziert unterbewertete Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial. Sein Börsendienst "Megatrend-Depot" vermittelt praxisnahe Strategien erfolgreicher Value-Investoren. Mit seinem Motto "Manage dein Vermögen selbst" inspiriert er Anleger zur eigenverantwortlichen Vermögensverwaltung.

Seine Analysen basieren auf der fortschrittlichen Gann-Strategie, die präzise Vorhersagen für Rohstoffmärkte ermöglicht. Diese technische Analysemethode kombiniert historische Daten mit Zyklusanalysen und macht seine Marktprognosen besonders treffsicher.

Durch zahlreiche Publikationen und verständliche Erklärungen komplexer Finanzthemen unterstützt Altmann sowohl Einsteiger als auch erfahrene Investoren bei fundierten Anlageentscheidungen. Seine Arbeit verbindet theoretische Expertise mit praktischen Empfehlungen für den strategischen Vermögensaufbau.

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