Ein Gerichtsverfahren erschüttert die Erholungsrally: Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC), der mächtigste Chipfertiger der Welt, verklagt einen hochrangigen Intel-Manager wegen Verrats von Geschäftsgeheimnissen. Der Vorwurf wiegt schwer – es geht um modernste 2-Nanometer-Technologien und strategische Roadmaps. Ausgerechnet jetzt, wo Intel unter CEO Lip-Bu Tan gerade wieder Tritt gefasst hat, droht neuer Ärger. Kann der Turnaround-Plan standhalten?
Der Vorwurf: Industriespionage bei Spitzentechnologie
Am 25. November 2025 reichte TSMC Klage vor Taiwans Intellectual Property and Commercial Court ein. Im Fokus: Wei-Jen Lo, ein ehemaliger Senior Vice President von TSMC, der Anfang 2025 nach seinem Ausscheiden zu Intel wechselte. TSMC wirft Lo vor, gegen Wettbewerbsverbote verstoßen und möglicherweise streng vertrauliche Informationen zu hochmodernen Fertigungstechnologien weitergegeben zu haben.
Die brisanten Details:
- Betroffene Technologien: 2nm-, A16- und A14-Prozesse – das Herzstück der nächsten Chip-Generation
- Zugang zu sensiblen Daten: Lo hatte als TSMC-Führungskraft direkten Einblick in F&E-Strategien und langfristige Entwicklungspläne
- Timing: Der Wechsel erfolgte genau zu dem Zeitpunkt, als Intel seine aggressive Foundry-Strategie forcierte
Für Anleger ist das ein Alarmsignal. Falls sich die Vorwürfe bestätigen, könnte Intels Versuch, technologisch zu TSMC aufzuschließen, empfindlich gestört werden – von Reputationsschäden ganz zu schweigen.
Lip-Bu Tans Turnaround: Die Zahlen sprechen für sich
Dabei lief es zuletzt richtig gut. Die Q3-2025-Ergebnisse vom 23. Oktober übertrafen die Erwartungen deutlich und lieferten handfeste Beweise, dass die radikale Neuausrichtung unter CEO Lip-Bu Tan greift. Der im März 2025 ernannte Manager hat Intel auf Effizienz getrimmt: über 20 Prozent weniger Personal, drastisch gesenkte Betriebskosten und eine klare Trennung zwischen Produktdesign und Foundry-Geschäft.
Die Q3-Eckdaten:
- Umsatz: 13,7 Milliarden Dollar – über den Prognosen
- Bruttomarge: 40 Prozent – ein entscheidendes Signal, dass Kostenreduktion und Fertigungsverbesserungen wirken
- Gewinn je Aktie: 0,23 Dollar – Intel ist zurück in der Gewinnzone
Das Ergebnis: Die Aktie legte seit Jahresbeginn rund 90 Prozent zu. Doch die TSMC-Klage droht nun, Sand ins Getriebe dieses Comebacks zu streuen.
Anleger in Wartestellung
Aktuell konsolidiert die Aktie im Bereich von 35,57 Dollar, nachdem sie im November noch Hochs nahe 40 Dollar markiert hatte. Die rechtlichen Unsicherheiten bremsen den Schwung. Beobachter sehen die Unterstützung bei etwa 34,50 Dollar, während der Bereich um 38 bis 40 Dollar als hartnäckiger Widerstand gilt.
Die zentrale Frage: Wird Intel offiziell zu den Vorwürfen Stellung beziehen – und vor allem, basiert die eigene Technologie-Roadmap tatsächlich auf umstrittenem Know-how? Eine Bestätigung dieser Befürchtung könnte die mühsam erkämpfte Aufwärtsdynamik schnell zunichtemachen. Der langfristige Turnaround steht weiter, doch kurzfristig regiert die Unsicherheit.
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