Nach einer beeindruckenden Rallye von 66 Prozent seit Jahresbeginn steht Intel plötzlich unter Beschuss. Was war passiert? Während Anleger noch die Rückkehr in die Gewinnzone feierten, zerpflücken große Investmenthäuser nun die Erfolgsstory – und werfen unbequeme Fragen zur Zukunftsfähigkeit des Chipriesen auf. Kann Intel die Zweifler widerlegen oder war der Kursanstieg nur eine Illusion?
Citi zweifelt an der Fertigungsstrategie
Der jüngste Kursrutsch hat einen konkreten Auslöser: Citi bekräftigt sein „Verkaufen“-Rating und stellt die gesamte Foundry-Strategie des Konzerns infrage. Die Investmentbank bezweifelt offen, dass Intel technologisch zu Platzhirsch TSMC aufschließen kann. Besonders brisant: Nvidia soll ein gemeinsames Packaging-Projekt wegen technischer Probleme abgebrochen haben – ein schwerer Rückschlag für Intels Ambitionen.
Zwar prüfen Schwergewichte wie Qualcomm und Apple angeblich Intels Angebote. Doch die ernüchternde Einschätzung der Analysten: Es geht wohl nur um margenarme Verpackungsdienstleistungen, nicht um lukrative Wafer-Produktionsaufträge. Diese Skepsis hat ausgereicht, um die Aktie von ihren Höchstständen bei 42,50 Dollar zurückzuwerfen.
Rechtsstreit mit TSMC sorgt für zusätzlichen Druck
Als wäre das nicht genug, belastet jetzt auch noch eine Untersuchung wegen angeblicher Geheimnisverrats die Stimmung. Im Zentrum steht der Vorwurf, Intel habe ehemalige TSMC-Manager angeheuert und damit möglicherweise Geschäftsgeheimnisse abgegriffen. CEO Lip-Bu Tan dementiert die Anschuldigungen zwar vehement, doch die Unsicherheit nagt am Vertrauen der Investoren. Für eine Turnaround-Story, die auf Glaubwürdigkeit angewiesen ist, kommt diese juristische Altlast zur Unzeit.
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Gewinn durch Bilanzakrobatik statt Kerngeschäft
Ein genauerer Blick in die Zahlen enthüllt ein weiteres Problem: Die gefeierte Rückkehr in die schwarzen Zahlen im dritten Quartal fußt größtenteils auf Vermögensverkäufen. Der Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an Altera und Teilen von Mobileye spülte zwar Geld in die Kassen – hat aber wenig mit operativer Stärke zu tun.
Mit einem GAAP-Gewinn nahe null über die letzten zwölf Monate wirkt die aktuelle Bewertung sportlich. Die Prognose für das vierte Quartal liegt zwischen 12,8 und 13,8 Milliarden Dollar – Zahlen, die eher Übergang als Aufbruch signalisieren. Der Markt preist ein „Übergangsjahr 2025“ ein und wartet auf den Beweis, dass die neue 18A-Fertigungstechnologie tatsächlich hochmargige Umsätze bringen kann.
Solange Intel die technischen Zweifel nicht ausräumt und der TSMC-Rechtsstreit schwelt, dürfte die Aktie weiter zwischen 30 und 35 Dollar pendeln. Der Widerstand bei 34,50 Dollar erweist sich als hartnäckig – und das Vertrauen der Anleger als fragil.
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