Intel gerät am Freitag unter Druck. Ein Bericht über getestete Chipmaschinen eines Lieferanten mit Verbindungen nach China wirft Compliance-Fragen auf. Gleichzeitig belastet eine Klage wegen angeblich russischer Raketennutzung die Stimmung. Die Aktie verliert am Morgen rund 0,8 Prozent auf 39,20 US-Dollar.
Chipmaschinen mit China-Verbindung
Der Hauptauslöser für die heutige Schwäche ist ein Reuters-Bericht über Tests von „Wet-Etch“-Anlagen des Herstellers ACM Research. Das Unternehmen sitzt zwar in den USA, unterhält aber enge Verbindungen nach China. Zwei Tochtergesellschaften in Shanghai und Südkorea wurden von Washington bereits mit einem Technologie-Embargo belegt – wegen mutmaßlicher Verbindungen zu Chinas militärischem Chip-Programm.
Intel testete die Geräte für seinen 14A-Fertigungsprozess. Zwar wurden laut Bericht keine Gesetze verletzt, doch die Verbindung wirft bei Investoren Fragen zur nationalen Sicherheit und Lieferkettenkontrollen auf. Gerade für ein Unternehmen, das sich als Aushängeschild der amerikanischen Chip-Offensive positioniert, ist solche Kritik heikel.
Klage und Governance-Diskussion
Zusätzlichen Druck erzeugt eine Klage in Texas. Zivilopfer werfen Intel vor, nicht verhindert zu haben, dass seine Chips über Drittanbieter in russischen Raketen landen, die in der Ukraine eingesetzt wurden. Der Vorwurf: „vorsätzliche Ignoranz“ bei der Kontrolle von Weiterverkäufen.
Parallel dazu sorgt ein möglicher Interessenkonflikt für Stirnrunzeln. CEO Lip-Bu Tan steht als Executive Chairman des KI-Chip-Startups SambaNova Systems gleichzeitig auf beiden Seiten eines potenziellen Intel-Deals. Der Vorstand betont, Tan enthalte sich bei solchen Entscheidungen. Die Doppelrolle bleibt dennoch Diskussionsthema.
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Kontext zur Jahres-Rally
Die Nachrichten treffen Intel nach einer beeindruckenden Rally. Seit Jahresanfang legte die Aktie über 96 Prozent zu, getrieben durch Tans KI-Strategie und Fortschritte im Foundry-Geschäft. Der Markt setzte auf erfolgreiche Umsetzung des 18A-Prozesses und neue KI-PC-Führung.
Doch die heutigen Schlagzeilen kratzen an dieser Erfolgsgeschichte. Der Halbleitersektor reagiert derzeit hochsensibel auf geopolitische Risiken, insbesondere im China-Kontext. Selbst technisch konforme Lieferantenbeziehungen werden kritisch beäugt, wenn sie der Rhetorik einer unabhängigen US-Chipproduktion widersprechen.
Citi-Analyst Christopher Danely bekräftigte heute seine „Sell“-Einschätzung mit Kursziel 29 US-Dollar. Technisch testet die Aktie die Unterstützung bei 39 Dollar. Bis zu den nächsten Quartalszahlen Ende Januar 2026 bleibt Intel anfällig für weitere Schlagzeilen – heute zeigt sich, wie schnell positive Stimmung kippen kann.
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