Nvidia hat seine 5-Milliarden-Dollar-Beteiligung an Intel abgeschlossen und sichert sich damit knapp 4,4 Prozent am angeschlagenen Chip-Konzern. Die im September angekündigte Investition gibt CEO Lip-Bu Tan finanziellen Spielraum für den Umbau des Unternehmens. Doch die Euphorie hat Kratzer: Berichte über Probleme bei Intels modernster Fertigungstechnologie werfen Fragen zur Zukunft der Foundry-Strategie auf.
Die Transaktion im Detail
Nvidia erwarb 214,8 Millionen Intel-Aktien zu je 23,28 Dollar über eine private Platzierung. Die US-Kartellbehörde FTC erteilte am 18. Dezember grünes Licht, indem sie die Prüffrist vorzeitig beendete. Für Intel bedeutet das frisches Kapital nach Jahren kostspieliger Investitionen in Produktionskapazitäten, die die Kassen leerten.
Der Deal bringt mehr als nur Geld: Beide Unternehmen planen die Entwicklung spezialisierter Rechenzentren-Prozessoren unter Einsatz von Nvidias NVLink-Technologie. Die Hochgeschwindigkeits-Verbindung liefert 1,8 Terabit pro Sekunde – mehr als zehnmal schneller als der PCIe-5.0-Standard. Zudem will Intel Chips für den Endkundenmarkt fertigen, die Nvidia-Chiplets integrieren.
18A-Fertigung unter Beobachtung
Die Freude über Nvidias Einstieg wurde Anfang Dezember getrübt. Berichte über einen Nvidia-Stopp der Tests an Intels fortschrittlichstem 18A-Prozess ließen die Aktie zunächst um 4 Prozent fallen, bevor sie sich erholte. Die Fertigungsausbeute liegt nach aktuellen Schätzungen zwischen Mitte 50 und Mitte 60 Prozent – ausreichend für Intels eigene CPUs und erste externe Designs, aber möglicherweise zu niedrig für KI-Beschleuniger im großen Maßstab.
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Trotz der Vorbehalte läuft die Produktion an: In Fab 52 in Arizona startet Intel die Massenfertigung von Panther-Lake-Laptop-Prozessoren und Clearwater-Forest-Rechenzentren-Chips auf Basis von 18A. Microsoft will die Technologie für seine Maia-KI-Beschleuniger nutzen, Amazon hat einen mehrjährigen Auftrag für maßgeschneiderte Chips platziert.
Zeitfenster wird knapp
BNP-Paribas-Analyst David O’Connor sieht Intel unter Zeitdruck: Für die Nachfolge-Generation 14A bleiben dem Konzern nur 12 bis 18 Monate, um einen großen externen Kunden zu gewinnen. Diese Phase bezeichnet er als „entscheidend dafür, ob Intel im Foundry-Geschäft erfolgreich sein wird – oder die Fertigung langfristig aufgibt.“ Der Wettbewerb ist brutal: TSMC baut parallel Produktionskapazitäten im Wert von 165 Milliarden Dollar in den USA auf.
Die Nvidia-Investition erfolgte zu 23,28 Dollar pro Aktie – rund 37 Prozent unter dem aktuellen Niveau. Trotz des beeindruckenden 80-Prozent-Anstiegs seit Jahresbeginn fehlen Intel noch etwa 17 Prozent zum 52-Wochen-Hoch. Der nächste Zahlenvorlage um den 29. Januar wird zeigen, ob sich die strategischen Partnerschaften in Umsatz umwandeln lassen.
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