Intel setzt kurz vor Jahresende ein klares Signal an den Markt. Nach der Freigabe eines milliardenschweren Investments durch die US-Kartellbehörde gewinnt der Chipkonzern finanziellen Spielraum – und neue Glaubwürdigkeit für seine Foundry-Strategie. Parallel drängt das Management mit einem möglichen Zukauf im KI-Bereich nach vorn. Entscheidend wird nun, ob das operative Geschäft 2026 mit den hohen Erwartungen Schritt halten kann.
Nvidia steigt mit 5 Milliarden ein
Auslöser der aktuellen Kursstärke ist die Entscheidung der US-Wettbewerbsbehörde FTC. Die Behörde hat das geplante Eigenkapital-Investment von Nvidia in Intel endgültig durchgewinkt.
Kernpunkte dieser Genehmigung:
- Investitionsvolumen: 5 Milliarden US‑Dollar direkt von Nvidia
- Regulatorischer Status: Kartellrechtliche Freigabe in den USA, das zentrale Transaktionsrisiko ist damit vom Tisch
- Strategische Wirkung: Stärkung der Bilanz und Unterstützung des laufenden Fertigungsausbaus im Foundry-Geschäft
Die Transaktion war seit September im Markt bekannt, stand aber wegen der Konkurrenzbeziehung der beiden Chip-Hersteller unter genauer Beobachtung. Mit der nun erteilten Freigabe kann das Kapital fließen und ergänzt andere bereits zugesagte Mittel, unter anderem von SoftBank und der US-Regierung. Für die Aktie bedeutet das: Eine wichtige Unsicherheitsquelle fällt weg, die Eigenkapitalbasis wird sichtbar gestärkt.
Heute geht der Titel bei 31,35 Euro aus dem Handel. Damit liegt die Aktie trotz der jüngsten Konsolidierung noch immer deutlich über dem Jahresanfangsniveau; auf Sicht von zwölf Monaten steht ein Plus von rund 70 % zu Buche.
KI-Offensive: Fokus auf SambaNova
Parallel zu der Kapitalzufuhr arbeitet Intel daran, seine Position im KI-Geschäft auszubauen. Im Fokus steht der mögliche Erwerb des KI-Chip-Start-ups SambaNova Systems.
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Die bislang bekannten Eckdaten:
- Bewertung: Rund 1,6 Milliarden US‑Dollar inklusive Schulden
- Status: Ein unverbindliches Term Sheet wurde nach Berichten vom 9. Dezember 2025 unterzeichnet
- Ziel: Schnellere Stärkung der eigenen Fähigkeiten im Bereich KI-Inferenz, wo Intel bislang hinter Nvidia und AMD zurückliegt
Die Übernahme ist noch nicht final beschlossen. Dennoch werten Marktbeobachter die M&A-Aktivität als Zeichen, dass das neue Management nicht nur auf organisches Wachstum setzt, sondern aktiv technologische Lücken schließen will. Für Intel geht es darum, im lukrativen KI-Markt nicht dauerhaft ins Hintertreffen zu geraten – insbesondere bei rechenintensiven Anwendungen in Rechenzentren.
Starke Jahresperformance, aber 2026 im Fokus
Die gute Kursentwicklung 2025 basiert vor allem auf externen Kapitalimpulsen. Neben Nvidia mit 5 Milliarden US‑Dollar kamen weitere Milliardenbeträge von SoftBank sowie Fördergelder der US-Regierung in Höhe von 8,9 Milliarden US‑Dollar hinzu. Diese Mittel verbessern die Finanzierung des Werksausbaus und stützen das Vertrauen in die Foundry-Strategie.
Analysten heben jedoch hervor, dass damit vor allem die Bilanz und die Investitionsfähigkeit gestärkt wurden – nicht automatisch die laufende Ertragskraft. Viele Investoren stellen sich daher die Frage, ob Intel 2026 die deutlich höhere Bewertung auch aus eigener operativer Stärke rechtfertigen kann, ohne erneut auf außergewöhnliche Kapitalspritzen angewiesen zu sein. Die Entwicklung von Margen, Auslastung der neuen Fertigungskapazitäten und Fortschritte im KI-Segment werden hier zur Messlatte.
Technisches Bild und kurzfristige Einordnung
Aus technischer Sicht hat die Aktie nach einer starken Rally deutlich Luft nach oben zum 52‑Wochen-Hoch bei 37,52 Euro, gleichzeitig aber einen komfortablen Abstand zum Tief bei 16,61 Euro aufgebaut. Der Kurs liegt aktuell rund 32 % über dem 200‑Tage-Durchschnitt, was den übergeordneten Aufwärtstrend unterstreicht, während der leichte Rückgang unter den 50‑Tage-Durchschnitt auf eine Atempause nach der starken Jahresperformance hindeutet.
Die Freigabe der Nvidia-Beteiligung wirkt dabei wie eine fundamentale Unterstützung: Das Risiko eines regulatorischen Scheiterns mit entsprechendem Rückschlag für die Finanzierung ist vom Tisch. Kurzfristig rückt nun die Frage in den Hintergrund, ob das Kapital überhaupt kommt – im Vordergrund steht, wie effizient Intel die neuen Mittel und einen möglichen SambaNova-Deal in konkretes Wachstum und Wettbewerbsvorteile ummünzt.
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