Intel Aktie: Hoffnungsschimmer oder Strohfeuer?
Intel steht am Scheideweg. Während der Chip-Gigant mit spektakulären KI-Partnerschaften und neuen Produkten auftrumpft, blickt der Markt skeptisch auf die Zahlen. Die Frage, die sich Anleger jetzt stellen: Gelingt dem angeschlagenen Konzern tatsächlich die Wende – oder ist das nur ein teurer Ablenkungsversuch?
NVIDIA mischt die Karten neu
Ein Paukenschlag, der aufhorchen lässt: NVIDIA investiert satte 5 Milliarden Dollar in Intel. Die Partnerschaft sieht vor, gemeinsam maßgeschneiderte Rechenzentren und PC-Produkte zu entwickeln. Konkret wird Intel künftig spezielle x86-Prozessoren für NVIDIAs KI-Plattformen fertigen und System-on-Chips entwickeln, die NVIDIA RTX-GPU-Chiplets für den PC-Markt integrieren. Eine Kooperation der ehemaligen Konkurrenten, die zeigt: Im KI-Rennen zählen neue Allianzen mehr als alte Rivalitäten.
Neuer KI-Chip soll es richten
Intel setzt zum Gegenschlag an. Mit „Crescent Island“ hat der Konzern eine neue Rechenzentren-GPU vorgestellt, die speziell für KI-Inferenz-Workloads konzipiert wurde. Der Clou: 160 GB Arbeitsspeicher, Fokus auf Energieeffizienz und Kostenoptimierung. Basierend auf der nächsten Xe3P-Architektur, zielt der Chip auf luftgekühlte Enterprise-Server ab. Erste Kunden-Samples sind für die zweite Jahreshälfte 2026 geplant – ein Zeitplan, der zeigt, dass Intel noch Geduld braucht.
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Die Zahlen offenbaren die ganze Wahrheit
Doch wie steht es wirklich um Intel? Das dritte Quartal 2025 lieferte durchaus Lichtblicke: Mit rund 13,7 Milliarden Dollar Umsatz und einem GAAP-Nettogewinn von etwa 4,1 Milliarden Dollar gelang die Rückkehr in die schwarzen Zahlen – nach herben Verlusten im Vorjahr. Die Netto-Marge kletterte auf beachtliche 30 Prozent. Allerdings dämpfte die Prognose für das vierte Quartal die Euphorie: Gerade einmal 0,08 Dollar Gewinn je Aktie erwartet Intel auf Non-GAAP-Basis.
Die Wall Street reagiert verhalten. Von 33 Analysten raten lediglich zwei zum Kauf, 23 empfehlen „Halten“ und acht sehen sogar Verkaufspotenzial. Die Botschaft ist klar: Intel muss beweisen, dass die strategische Neuausrichtung nicht nur auf dem Papier funktioniert, sondern auch nachhaltig Gewinn abwirft. Die jüngste Kursbewegung spiegelt diese Unsicherheit wider – die Frage bleibt offen, ob Intel das Vertrauen der Investoren zurückgewinnen kann.
