Intel blickt auf ein phänomenales Comeback-Jahr zurück – der Aktienkurs hat sich seit Januar fast verdoppelt. Doch nun ziehen Wolken über der zentralen Partnerschaft mit dem KI-Giganten Nvidia auf. Ein Bericht über den Stopp wichtiger Tests weckt Zweifel an der technischen Umsetzung der neuen Strategie und bremst die Euphorie der Anleger spürbar.
Nvidia drückt die Pause-Taste
Verantwortlich für die jüngste Nervosität am Markt ist ein Bericht, wonach Nvidia die Tests des neuen Intel-Fertigungsverfahrens „18A“ ausgesetzt hat. Dieser Schritt trifft den Chip-Konzern an einer empfindlichen Stelle: Der 18A-Knoten ist das Herzstück der Strategie, mit der Intel dem Platzhirschen TSMC im Auftragsfertigungsgeschäft (Foundry) Konkurrenz machen will.
Laut Reuters hat Nvidia entschieden, spezifische Fertigungstests zu pausieren. Das wirft Fragen auf, wie bereit Intels fortschrittliche Technologie tatsächlich für die Massenproduktion von KI-Chips ist. Die Nachricht wiegt besonders schwer, da Nvidia erst früher in diesem Jahr 5 Milliarden US-Dollar in Intel investiert hatte – ein Schritt, der als großer Vertrauensbeweis galt. Zwar bedeutet die Pause kein Ende der Partnerschaft, sie deutet jedoch auf hartnäckige technische Hürden hin.
Die Reaktion an der Börse folgte prompt: Die Aktie geriet unter Druck und korrigierte zuletzt leicht, was den Optimismus des vierten Quartals etwas dämpfte.
Radikaler Umbau im Hintergrund
Abseits der Schlagzeilen um die Fertigungsprobleme durchläuft Intel unter CEO Lip-Bu Tan, der seit März 2025 im Amt ist, eine der härtesten Transformationen der Firmengeschichte. Um die Finanzen zu stabilisieren, setzt das Management den Rotstift an.
Die wichtigsten Faktoren der aktuellen Umstrukturierung im Überblick:
- Massiver Stellenabbau: Der Konzern setzt Pläne um, die Belegschaft um fast 24.000 Mitarbeiter zu reduzieren – das entspricht etwa 15 Prozent der Gesamtbelegschaft.
- Staatlicher Einfluss: Im Austausch für Fördergelder aus dem „CHIPS Act“ hält die US-Regierung mittlerweile eine Beteiligung von 9,9 Prozent an Intel, was den strategischen Wert des Unternehmens für die nationale Sicherheit untermauert.
- Institutionelle Investoren: Trotz der Unsicherheiten bleibt Intel ein Schwergewicht in vielen Depots, auch wenn Großanleger wie QSM Asset Management ihre Positionen zuletzt etwas verkleinert haben.
Analysten bleiben vorsichtig
Trotz des Rücksetzers durch die Nvidia-Nachrichten gibt es auch positive Stimmen. Die Bank of America hob ihr Kursziel kürzlich auf 40 US-Dollar an und verwies auf Chancen im Bereich „Advanced Packaging“. In diesem Segment könnte Intel Aufträge gewinnen, selbst wenn die Einführung des 18A-Knotens langsamer verläuft als geplant.
Der breite Marktkonsens neigt jedoch eher zur Vorsicht („Hold“ oder „Reduce“). Die Existenz des Unternehmens scheint durch den staatlichen Einstieg gesichert, doch die Profitabilität im Wettbewerb mit TSMC bleibt die große Unbekannte.
Der Markt wartet nun auf ein konkretes Signal: Wann nimmt Nvidia die Tests wieder auf? Solange kein Großkunde („Whale“) wie Nvidia oder Apple die Massenproduktion auf dem 18A-Knoten verbindlich bestätigt, dürfte das Aufwärtspotenzial über die aktuelle Marke von rund 36 US-Dollar begrenzt bleiben. Angesichts der bereits hohen Bewertung, die viel Hoffnung für 2026 einpreist, wären weitere technische Verzögerungen fatal für den Kursverlauf.
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