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ING Aktie: Polen-Offensive gestartet!

Die ING übernimmt vollständig Goldman Sachs TFI in Polen für 108 Millionen US-Dollar und festigt damit ihre Position im wachsenden Asset-Management-Markt Osteuropas.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Vollständige Übernahme für 396 Millionen Zloty
  • Stärkung im polnischen Fondsgeschäft
  • Strategische Erweiterung der Produktpalette
  • Parallel laufende Aktienrückkäufe

Die ING geht in die Offensive – und zwar in Polen. Mit dem kompletten Kauf von Goldman Sachs TFI durch die polnische Tochter ING Bank Śląski festigt der niederländische Finanzriese seine Position im aufstrebenden osteuropäischen Vermögensverwaltungsmarkt. Doch was bedeutet dieser strategische Schachzug für Anleger?

Milliardenmarkt Polen im Fokus

Der Deal ist clever kalkuliert: Für rund 396 Millionen Zloty (etwa 108 Millionen US-Dollar) übernimmt ING Bank Śląski die verbleibenden 55 Prozent an Goldman Sachs TFI und wird damit alleiniger Eigentümer eines der führenden Asset-Management-Unternehmen Polens. Bereits seit 2019 hielt die ING-Tochter 45 Prozent der Anteile.

Das Timing könnte kaum besser sein. Polens Bevölkerung wird zunehmend vermögender und sucht Alternativen zu traditionellen Sparprodukten. Goldman Sachs TFI verwaltet offene Investmentfonds across verschiedener Anlageklassen und betreut über 736.000 Kunden – mit einem stattlichen Marktanteil von etwa 12 Prozent im polnischen Investmentfondsegment.

Strategie „Growing the Difference“ zeigt Wirkung

Die Übernahme passt perfekt in INGs Gesamtstrategie. Unter dem Motto „Growing the Difference“ will der Konzern sein Geschäft beschleunigen und seine Produktpalette in Schlüsselmärkten ausbauen. Die vollständige Übernahme von Goldman Sachs TFI ermöglicht es ING, polnischen Kunden nun ein komplettes Paket an Investmentlösungen unter der eigenen Marke anzubieten.

Finanziell bleibt die Transaktion überschaubar: Die Kapitalquoten von ING Bank Śląski werden voraussichtlich um etwa 34 Basispunkte sinken, während die Gesamt-CET1-Quote der ING Groep nur minimal beeinflusst wird – ein Zeichen für die robuste Kapitalposition des Konzerns.

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Aktienrückkauf als weiteres starkes Signal

Parallel zur Akquisition setzt ING weiter auf Aktienrückkäufe. Das im Oktober angekündigte 1,1-Milliarden-Euro-Programm schreitet voran: Allein zwischen dem 10. und 14. November wurden über 2 Millionen Aktien zurückgekauft. Bisher ist etwa 10 Prozent des Programms abgewickelt – ein klares Bekenntnis zur Steigerung des Aktionärswerts.

Die Märkte honorieren die Strategie bereits: Seit Jahresbeginn legte die ING-Aktie über 40 Prozent zu, auch wenn es in der vergangenen Woche eine leichte Korrektur gab. All eyes sind now auf die Quartalszahlen am 29. Januar 2026 gerichtet.

Kann ING mit seiner Polen-Offensive und der konsequenten Aktionärsorientierung den Aufwärtstrend fortsetzen? Die Weichen scheinen zumindest gestellt.

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Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.