Der Münchener Halbleiterkonzern rückt dank der eskalierenden Spannungen zwischen den USA und China ins Visier der Investoren. Während amerikanische Chipgiganten unter Druck geraten, könnte Infineon zu den großen Gewinnern gehören.
Chinas Anti-Dumping-Ermittlungen setzen US-Konkurrenz unter Druck
Peking hat die Schraube angezogen: Eine Untersuchung gegen amerikanische Analog-Chips wegen angeblicher Dumping-Praktiken läuft bereits seit September. Die chinesische Behörde wirft US-Herstellern vor, zwischen 2022 und 2024 ihre Preise um 52 Prozent gesenkt zu haben, während die Importe um 37 Prozent stiegen. Das Ergebnis könnte happig werden – bei ähnlichen Verfahren verhängte China bereits Strafzölle von bis zu 57 Prozent.
Besonders hart trifft es Texas Instruments mit 11,4 Prozent Umsatzexposition und ON Semiconductor mit 10,2 Prozent. Analog Devices muss mit 7,8 Prozent ebenfalls zittern. Alle diese Konzurrenten generieren etwa ein Fünftel ihrer Erlöse im chinesischen Markt.
Europäische Alternative mit klaren Vorteilen
Infineon profitiert gleich doppelt von dieser Entwicklung. Erstens bleibt der Konzern von den Untersuchungen verschont. Zweitens positioniert sich das Unternehmen als attraktive Alternative für chinesische Kunden, die künftig womöglich hohe Aufschläge für US-Produkte zahlen müssten.
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Bernstein-Analyst Qingyuan Lin sieht europäische und japanische Halbleiterhersteller als indirekte Nutznießer der Handelsspannungen. Neben Infineon dürfte auch Renesas von der Verschiebung der Marktdynamik profitieren. Das Analysehaus bestätigte seine „Outperform“-Einschätzung mit einem Kursziel von 49 Euro.
Chipsektor zeigt erste Erholungszeichen
Die gesamte Halbleiterbranche erlebt derzeit eine vorsichtige Erholung. Infineon legte um 0,3 Prozent zu, während andere deutsche Chipwerte deutlicher anzogen. Siltronic sprang um 7,1 Prozent nach oben und durchbrach wichtige charttechnische Marken.
Doch Vorsicht ist geboten: Barclays-Experte Simon Coles blickt mit Zurückhaltung auf das dritte Quartal und erwartet einen schwachen Jahresstart 2025 mit anschließender gradueller Erholung. Immerhin sieht er Schwächephasen bei Infineon als Kaufgelegenheiten.
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