Infineon zündet den Turbo im KI-Geschäft. Das Management hebt die Umsatzprognose für Stromversorgungslösungen in Rechenzentren um satte 50 Prozent an – von einer auf 1,5 Milliarden Euro für 2026. CEO Jochen Hanebeck sieht den adressierbaren Markt bis Ende des Jahrzehnts bei 8 bis 12 Milliarden Euro. Der Halbleiterkonzern profitiert schneller als erwartet vom globalen Ausbau der 800-Volt-Architekturen in Serverfarmen.
Die wichtigsten Eckdaten:
- KI-Umsatzprognose 2026: 1,5 Mrd. Euro (+50 % vs. ursprüngliche Schätzung)
- Adressierbarer Markt bis 2030: 8-12 Mrd. Euro
- Q4 2025 Umsatz: 3,943 Mrd. Euro (+6 % zum Vorquartal)
- Q1 2026 Prognose: Rückgang auf 3,6 Mrd. Euro erwartet
Starkes Q4 trifft auf verhaltenen Ausblick
Das vierte Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres 2025 fiel mit 3,943 Milliarden Euro Umsatz solider aus als befürchtet. Damit war das Schlussquartal das umsatzstärkste des gesamten Jahres. Das Gesamtjahr 2025 schloss Infineon mit 14,66 Milliarden Euro ab – ein Rückgang von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Segmentergebnis-Marge erreichte 17,5 Prozent.
Für das laufende erste Quartal 2026 (Oktober bis Dezember 2025) dämpft der Konzern die Erwartungen. Der Umsatz soll auf rund 3,6 Milliarden Euro zurückgehen. Verantwortlich dafür sind die saisonale Schwäche sowie der anhaltende Lagerabbau in der Automobil- und Industriebranche. Kunden zeigen weiterhin Kaufzurückhaltung.
Silberpreis wird zum Kostentreiber
Ein massives Risiko baut sich auf der Kostenseite auf. Der Silberpreis hat die Marke von 80 US-Dollar pro Unze durchbrochen – ein Rekordhoch. Da Silber für Kontaktierung und Leitfähigkeit in Halbleitern unverzichtbar ist, steigen die Inputkosten deutlich an. Das strukturelle Defizit am Silbermarkt könnte die Bruttomargen 2026 unter Druck setzen.
Die entscheidende Frage: Kann Infineon diese Kostensteigerungen an die Kunden weitergeben? Außerhalb des KI-Sektors herrscht in vielen Märkten Stagnation – keine gute Verhandlungsposition für Preiserhöhungen.
Lieferketten nach Taiwan-Beben stabil
Positive Nachricht von der Versorgungsseite: Das schwere Erdbeben der Stärke 7,0, das Taiwan am 27. Dezember 2025 erschütterte, hat die Halbleiterfertigung nicht beeinträchtigt. Wichtige Auftragsfertiger wie TSMC meldeten stabile Abläufe. Die befürchtete Unterbrechung der Lieferketten ist ausgeblieben – kurzfristig bedeutet das Planungssicherheit für Infineon.
Die Infineon-Aktie zeigt entsprechend Stärke. Der Titel notiert bei 42,35 US-Dollar und damit auf dem Niveau des 52-Wochen-Hochs. Seit Jahresanfang legte die Aktie um über 35 Prozent zu.
Was jetzt zählt
Infineon befindet sich im Spagat zwischen zyklischem Kerngeschäft und Wachstumsmarkt KI. Die Anhebung der KI-Umsatzziele ist ein starkes Signal – der Konzern gewinnt Marktanteile in einem hochmargigen Zukunftsmarkt. Das Risiko liegt in der Schere zwischen steigenden Silberkosten und schwächelndem Automotive-Geschäft. Ob die KI-Dynamik stark genug ist, um die zyklischen Belastungen zu kompensieren, wird sich im ersten Halbjahr 2026 zeigen.
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