Die Situation beim deutschen Chip-Riesen könnte widersprüchlicher kaum sein. Während die Charttechnik nach massiven Wochenverlusten tiefrote Warnsignale sendet und Anleger fluchtartig den Markt verlassen, ruft ein Top-Analyst plötzlich extrem ambitionierte Kursziele aus. Steht Infineon vor einem weiteren Absturz oder bietet sich hier gerade die Kaufchance des Jahres?
Bernstein wettet gegen den Trend
Mitten in die trübe Stimmung platzt die US-Analysefirma Bernstein Research mit einer gewagten Prognose. Analyst Qingyuan Lin stellt sich diametral gegen die aktuelle Marktpanik und hält unbeirrt an seiner Kaufempfehlung „Outperform“ fest. Sein Kursziel: 51,00 Euro.
Bezogen auf das aktuelle Niveau entspräche dies einem gewaltigen Aufwärtspotenzial von fast 60 Prozent. Der Experte ignoriert die kurzfristigen Schwankungen und stützt seinen Optimismus auf fundamentale strukturelle Treiber, die die zyklische Schwäche bald überlagern sollen:
- E-Mobilität: Der ungebrochene Trend zur Elektrifizierung im Automobilsektor sorgt für stetige Nachfrage.
- ADAS: Moderne Fahrzeuge benötigen durch komplexe Fahrerassistenzsysteme immer mehr Chips.
- Zentralisierte Architekturen: Der technologische Wandel hin zu Zonen-Architekturen spielt Infineon langfristig in die Karten.
Realitätscheck: Bären dominieren das Parkett
Doch Visionen sind das eine, die harte Realität auf dem Parkett das andere. Hier haben die Bären das Ruder fest in der Hand. Die Aktie beendete die Woche bei 32,16 Euro und verzeichnete damit auf 7-Tages-Sicht einen herben Verlust von 8,37 Prozent.
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Besonders alarmierend für Charttechniker: Der Kurs notiert mittlerweile sowohl unter der 50-Tage-Linie (33,65 Euro) als auch unter der langfristig entscheidenden 200-Tage-Linie (33,95 Euro). Das Verletzen dieser Unterstützungszonen gilt als klassisches Verkaufssignal und bestätigt den vorherrschenden Abwärtsdruck. Auch der starke Rückenwind durch die guten Nvidia-Zahlen verpuffte bei europäischen Werten wie Infineon wirkungslos – die Korrelation mit dem schwächelnden Gesamtmarkt wiegt derzeit schwerer.
Warnung vor dem „fallenden Messer“
Weniger euphorisch als Bernstein zeigt sich daher die US-Bank JPMorgan. Mit einer Einstufung auf „Neutral“ weisen die Experten auf anhaltende Risiken hin. Zwar gibt es erste positive Signale beim Abbau der Lagerbestände im Automobil- und Industrie-Bereich, doch der Margendruck bleibt bestehen. Für konservative Anleger ist dies ein klares Warnsignal: Wer jetzt einsteigt, greift möglicherweise in ein fallendes Messer.
Die kommende Woche wird zur Richtungsentscheidung. Verteidigen die Bullen das Niveau knapp über der 32-Euro-Marke, könnte die Bernstein-Prognose mittelfristig greifbar werden. Etabliert sich der Kurs jedoch darunter, dürften Momentum-Trader den Druck weiter erhöhen und tiefere Jahrestiefs ins Visier nehmen.
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