Während die Halbleiterbranche weiterhin mit Volatilität kämpft, setzt Infineon Technologies entschlossen auf Wachstum. Der deutsche Chip-Konzern hat nicht nur solide Quartalszahlen vorgelegt, sondern mit der Übernahme von Marvells Automotive Ethernet-Geschäft einen strategischen Schachzug getätigt. Doch warum reagieren die Märkte dennoch verhalten?
Übernahme bringt Milliarden-Pipeline
Die 2,5 Milliarden Dollar schwere Akquisition könnte sich als Game-Changer erweisen. Das übernommene Geschäft bringt eine Design-Win-Pipeline von rund 4 Milliarden US-Dollar bis 2030 mit sich und soll bereits 2025 etwa 225-250 Millionen Dollar Umsatz bei einer bemerkenswerten Bruttomarge von circa 60 Prozent generieren.
CEO Jochen Hanebeck betont die strategische Bedeutung: „Mit dem Ethernet-Geschäft von Marvell nutzen wir eine hochkomplementäre Technologie, indem wir sie mit unserem bestehenden breiten MCU-Portfolio kombinieren.“ Dieser Move stärkt Infineons Position bei software-definierten Fahrzeugen erheblich.
Solide Zahlen trotz Währungsdämpfer
Im dritten Quartal zeigte der Konzern Robustheit:
– Umsatz von 3,704 Milliarden Euro (+3% zum Vorquartal)
– Segment Result verbesserte sich auf 668 Millionen Euro
– Margin stieg auf 18,0 Prozent (von zuvor 16,7%)
Besonders bemerkenswert: Ohne den schwächeren US-Dollar hätte das Umsatzwachstum sogar 9 Prozent betragen. Die Lagerkorrektur in den Zielmärkten ist laut Hanebeck „weit vorangeschritten“.
Führungswechsel und vorsichtiger Ausblick
Während sich das Unternehmen strategisch neu aufstellt, gibt es auch personelle Veränderungen: Alexander Gorski übernimmt ab 1. Oktober die COO-Position von Rutger Wijburg, der in den Ruhestand geht.
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Für das vierte Quartal erwartet Infineon einen Umsatz von rund 3,9 Milliarden Euro bei einer Margin im hohen Zehnerprozentbereich. Die Jahresprognose wurde leicht angepasst – nun wird eine Segment Result Margin im hohen statt mittleren Zehnerprozentbereich erwartet.
Langfristige Wachstumstreiber intakt
Trotz kurzfristiger Marktherausforderungen bleiben die Perspektiven vielversprechend. Infineon profitiert von mehreren Megatrends:
- Software-definierte Fahrzeuge
- Stromversorgungslösungen für KI-Rechenzentren
- Investitionen in die Energieinfrastruktur
- Zukünftige humanoide Roboter
Besonders der KI-Boom treibt die Nachfrage nach Infineons führenden Stromversorgungslösungen für Rechenzentren an – ein Paradebeispiel für die langfristigen Wachstumstreiber Digitalisierung und Dekarbonisierung.
Märkte bleiben skeptisch
Dennoch zeigt der Aktienkurs am Freitag eine negative Entwicklung mit -3,77% auf 35,06 Euro. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 38,80 Euro beträgt knapp 10%. Offenbar überwiegt bei Anlegern aktuell die Skepsis gegenüber den kurzfristigen Herausforderungen die langfristigen Wachstumsaussichten.
Die nächsten Quartalszahlen im November werden zeigen, ob der strategische Kurs von Infineon die erhofften Früchte trägt und das Vertrauen der Märkte zurückgewinnen kann.
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