ImmunityBio steht an einem Wendepunkt. Während das Biotech-Unternehmen auf einer großen Gesundheitskonferenz starkes Umsatzwachstum für seine Blasenkrebstherapie Anktiva präsentierte, reagierten die Märkte mit Skepsis. Der Fokus liegt nicht auf dem kommerziellen Erfolg, sondern auf der angespannten Finanzlage des Unternehmens.
Die Zahlen hinter der Sorge
Der Kurs der Aktie bewegte sich zuletzt deutlich unter Druck und schloss die Woche bei 1,92 Euro. Die Sorgen der Anleger sind konkret: Trotz steigender Umsätze durch Anktiva weist ImmunityBio weiterhin Verluste, negatives Eigenkapital und eine als knapp beschriebene Liquiditätsdecke auf. Diese fundamentale Schwäche überlagert derzeit den operativen Fortschritt und führt zu einer deutlichen Bewertungsdiskrepanz.
Interessanterweise zeigen institutionelle Investoren in dieser Phase Zuversicht. So baute die Geode Capital Management ihre Position Anfang Dezember deutlich aus, und AlphaCore Capital etablierte im November eine neue Millionen-Position. Diese Aktivität steht im Kontrast zum allgemeinen Verkaufsdruck und unterstreicht die gespaltene Marktmeinung.
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Hohe Bewertung bei großen Erwartungen
Aus fundamentaler Sicht stellt die Aktie ein Paradoxon dar. Mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von über 27 erscheint sie im Vergleich zum Branchendurchschnitt teuer. Analysten sehen jedoch erhebliches Potenzial nach oben; das durchschnittliche Kursziel von rund 10 US-Dollar impliziert eine mögliche Verdreifachung vom aktuellen Niveau. Diese optimistische Einschätzung basiert auf den erwarteten zukünftigen Cashflows aus Anktiva.
Ein weiterer Faktor, der für erhöhte Volatilität sorgen könnte, ist der hohe Anteil leer verkaufter Aktien (Short Interest) von fast 27 %. Jegliche positive Nachricht – sei es zu regulatorischen Meilensteinen oder einer Finanzierungslösung – könnte eine sogenannte Short Squeeze auslösen und den Kurs rapide nach oben treiben.
Die kommenden Wochen werden für ImmunityBio entscheidend sein. Der Markt wartet auf konkrete Anzeichen, dass der Umsatzschub aus Anktiva den hohen Kapitalverbrauch des Unternehmens nachhaltig decken kann, bevor weitere Kapitalmaßnahmen nötig werden. Die nächsten klinischen Datenupdates und Meldungen zur Finanzierungsstrategie werden die Richtung vorgeben.
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