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IBM Aktie: Bewertung zu hoch?

IBM erzielt starke operative Ergebnisse, doch Analysten sehen das Kurs-Gewinn-Verhältnis als überhöht an. Die milliardenschwere Akquisition von Confluent treibt die Verschuldung.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Analysten stufen Aktie auf 'Hold' herab
  • KGV von 36 liegt deutlich über Branchendurchschnitt
  • Übernahme von Confluent für 11 Milliarden Dollar
  • Starke Quartalszahlen mit KI-Auftragsbuch über 9,5 Mrd. USD

IBM blickt auf ein starkes Jahr zurück, getrieben von KI-Fantasie und der strategischen Milliarden-Übernahme von Confluent. Doch nun mehren sich die skeptischen Stimmen an der Wall Street, die eine Pause in der Rallye einläuten könnten. Nach einer neuen Herabstufung rückt plötzlich die sportliche Bewertung des Tech-Riesen in den Fokus der Anleger, obwohl die operativen Zahlen eigentlich eine andere Sprache sprechen.

Warnsignal bei den Multiplikatoren

Der Auslöser für die aktuelle Zurückhaltung ist eine Herabstufung durch Wall Street Zen vom 20. Dezember. Trotz der operativen Stärke wird die Aktie nun nur noch mit „Hold“ bewertet. Das Hauptargument der Analysten wiegt schwer: Der Preis ist heiß gelaufen. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 36,0 liegt IBM deutlich über dem Branchendurchschnitt für computerintegrierte Systeme, der sich eher im Bereich von 25 bewegt.

Marktbeobachter werten dies als Zeichen, dass die Vorschusslorbeeren für künftiges Wachstum mittlerweile sehr großzügig im Kurs eingepreist sind. Auch die technische Situation spiegelt diese Konsolidierung wider: Die Aktie notiert aktuell bei 257,85 Euro und hat sich damit rund 5 Prozent von ihrem 52-Wochen-Hoch entfernt.

Starke Zahlen treffen auf Schulden-Sorgen

Dabei liefert der Konzern operativ ab. Im dritten Quartal übertraf IBM mit einem Umsatz von 16,33 Milliarden US-Dollar und einem Gewinn je Aktie von 2,65 US-Dollar die Erwartungen des Marktes klar. Besonders das Software-Segment und das KI-Auftragsbuch, das inzwischen ein Volumen von über 9,5 Milliarden US-Dollar erreicht hat, gelten als Wachstumstreiber.

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Zusätzlich sorgt die am 8. Dezember angekündigte Übernahme der Daten-Streaming-Plattform Confluent für Fantasie. Der 11-Milliarden-Dollar-Deal soll IBMs Position im Bereich generativer KI massiv stärken. Doch dieser strategische Schachzug hat eine Kehrseite: S&P Global Ratings senkte den Ausblick auf „negativ“. Die Ratingagentur erwartet, dass die Verschuldung durch die reine Bartransaktion steigen wird, was in Kombination mit der hohen Aktienbewertung einige Investoren vorsichtig werden lässt.

Analysten uneins über weiteres Potenzial

Das Stimmungsbild unter den Experten ist derzeit gespalten. Während Investmenthäuser wie Stifel ihr Kursziel Anfang Dezember noch anhoben und die Kaufempfehlung bekräftigten, mahnt UBS zum Verkauf. Institutionelle Anleger scheinen sich von der Bewertungsdiskussion jedoch noch nicht abschrecken zu lassen: Große Adressen wie die Vanguard Group haben ihre Positionen im letzten Quartal sogar leicht ausgebaut.

Für Anleger bleibt die entscheidende Variable, ob das Wachstum die hohe Bewertung rechtfertigen kann. Der Fokus liegt nun auf der Integration von Confluent, deren Abschluss für Mitte 2026 geplant ist. Sollte der Konzern ab diesem Zeitpunkt wie prognostiziert Synergien heben und den Cashflow steigern, könnte sich die aktuelle Bewertungslücke schließen.

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Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.