Hims & Hers Health meldet sich eindrucksvoll zurück. Das Telehealth-Unternehmen überraschte am Freitag mit gleich zwei strategischen Meilensteinen: einer Übernahme im Diagnostik-Bereich und dem offiziellen Markteintritt in Kanada. Diese Offensive lässt den jüngsten Regulierungsdruck in den Hintergrund treten und signalisiert einen Wandel vom reinen Verschreibungsdienst zum integrierten Gesundheitsanbieter.
Übernahme stärkt Unabhängigkeit
Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht die Vereinbarung zur Übernahme von YourBio Health. Das Unternehmen aus Boston ist auf eine spezielle Technologie zur schmerzfreien Blutentnahme mittels Mikronadeln spezialisiert. Für Hims & Hers ist dies weit mehr als ein technisches Upgrade: Durch den Besitz eigener Diagnose-Hardware kann der Konzern komplexe Behandlungen – etwa im Bereich Hormontherapie oder Stoffwechselgesundheit – künftig schneller und ohne externe Labore abwickeln.
Dieser Schritt, dessen Abschluss für Anfang 2026 geplant ist, zielt darauf ab, die Wertschöpfungskette zu vertiefen. Anstatt sich auf Drittanbieter zu verlassen, baut das Unternehmen eine eigene Infrastruktur auf, um Patientendaten und Diagnostik im Haus zu halten.
Expansion nach Kanada
Zeitgleich vollzieht das Unternehmen den längst erwarteten Sprung über die Landesgrenzen. Der offizielle Start in Kanada, vorbereitet durch die frühere Akquisition der Plattform Livewell, markiert den ersten großen internationalen Schritt. Damit verringert Hims & Hers die Abhängigkeit vom US-Heimatmarkt und erschließt sich Millionen neuer potenzieller Kunden. Dies gilt als entscheidender Testlauf für weitere internationale Ambitionen.
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Befreiung aus der Defensive
Dieser strategische Schwenk kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. In den vergangenen Monaten stand die Aktie unter Druck, vor allem wegen behördlicher Warnschreiben der FDA bezüglich zusammengesetzter GLP-1-Abnehmpräparate. Die aktuellen Schritte signalisieren den Versuch, ein widerstandsfähigeres Geschäftsmodell aufzubauen, das weniger angreifbar durch regulatorische Einzelereignisse ist und sich vom reinen Verkauf generischer Medikamente löst.
An der Börse wurden die Nachrichten positiv aufgenommen, der Kurs legte am Freitagmorgen um über 8 Prozent zu. Trotz der jüngsten Erholung notiert das Papier mit einem Abstand von rund 48 Prozent weiterhin deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch von 66,06 Euro. Die Jahresbilanz bleibt mit einem Plus von über 40 Prozent (YTD) jedoch im grünen Bereich.
Der Fokus richtet sich nun auf die operative Umsetzung. Während die technische Integration von YourBio Zeit benötigen wird, gilt der Kanada-Start im ersten Quartal 2026 als unmittelbarer Indikator für den Erfolg der neuen Wachstumsstrategie. Analysten dürften ihre Bewertungsmodelle zeitnah anpassen, um den vergrößerten adressierbaren Markt abzubilden.
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