Wenn ein Pharmaunternehmen plötzlich mit dem Vorwurf konfrontiert wird, "illegitime Nachahmerversionen" von Medikamenten zu verkaufen und dabei die Patientensicherheit zu gefährden, wird es schnell ungemütlich. Genau das passiert gerade bei Hims & Hers – und eine drohende Sammelklage hält die Aktie weiter unter Druck. Die Frage ist: Wie berechtigt sind die Vorwürfe und was bedeutet das für die Zukunft des Telemedizin-Anbieters?
Novo Nordisk zieht die Reißleine
Den Auslöser für das aktuelle Chaos lieferte ausgerechnet der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk. Am 23. Juni beendete das Unternehmen überraschend seine Partnerschaft mit Hims & Hers – mit schweren Vorwürfen im Gepäck. Der Wegovy-Hersteller warf dem Telemedizin-Anbieter vor, Gesetze zu missachten, die den Massenverkauf von zusammengemischten Medikamenten unter dem Deckmantel der "Personalisierung" verbieten.
Die Reaktion der Märkte war brutal: Die Aktie stürzte an jenem Tag um 34,6% auf 41,98 Dollar ab. Novo Nordisk sprach von "irreführendem Marketing" – eine Anschuldigung, die nun auch im Zentrum der drohenden Sammelklage steht.
Anwaltskanzlei setzt Frist
Inzwischen hat sich eine Anwaltskanzlei der Sache angenommen und untersucht mögliche Ansprüche gegen Hims & Hers. Bis zum 25. August haben Anleger Zeit, sich als Hauptkläger in dem Verfahren zu bewerben. Der Kernvorwurf: Das Unternehmen soll falsche und irreführende Aussagen über seine Geschäftspraktiken gemacht haben.
Besonders problematisch wird es, wenn sich herausstellen sollte, dass Hims & Hers das Risiko eines Partnerschaftsendes gegenüber Investoren nicht ausreichend kommuniziert hat. Dann könnten positive Äußerungen über die Geschäftslage als materiell irreführend eingestuft werden.
Zwiespältige Signale aus dem Management
Während die rechtlichen Probleme eskalieren, sorgen auch Insidergeschäfte für zusätzliche Nervosität. Chief Legal Officer Soleil Boughton verkaufte am 28. Juli 2.572 Aktien im Wert von knapp 151.000 Dollar. Solche Verkäufe werden von Anlegern oft als Indikator für das interne Vertrauen in die Unternehmensentwicklung gedeutet.
Die Analystengemeinde zeigt sich entsprechend uneinig: Während die Bank of America ein "Underperform"-Rating aufgrund der Rechtsrisiken aufrechterhält, setzt Morgan Stanley auf "Equalweight" – allerdings mit Sorgen über nachlassende App-Downloads und damit verbundenes Wachstumstempo.
Hoffnungsschimmer bei den Behandlungserfolgen
Trotz aller Turbulenzen kann Hims & Hers immerhin mit positiven Behandlungsdaten punkten. Patienten, die ihre zusammengemischten GLP-1-Behandlungen gegen Übergewicht nutzen, verloren im Schnitt 10,3% ihres Körpergewichts binnen sechs Monaten. Zudem blieben 75% der Kunden dem Unternehmen treu – ein durchaus respektabler Wert.
Für 2026 plant das Unternehmen außerdem die Expansion nach Kanada. Ob diese Pläne angesichts der aktuellen Probleme Bestand haben, bleibt jedoch fraglich.
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