Hims & Hers galt lange als gefeierter Überflieger im Telehealth-Sektor, doch die Stimmung hat sich dramatisch gedreht. Anstatt neuer Rekordhochs herrschen auf dem Parkett aktuell Panikverkäufe und tiefe Verunsicherung. Ein mächtiger Gegenspieler aus der Pharmabranche hat einen aggressiven Preiskrieg angezettelt, der das Geschäftsmodell massiv unter Druck setzt – und Anleger fragen sich besorgt: Ist die Wachstumsstory am Ende oder bietet der Absturz eine Einstiegschance?
Novo Nordisk holt zum Schlag aus
Der Hauptgrund für die aktuelle Talfahrt ist eine Kampfansage des Pharmagiganten Novo Nordisk. Berichten zufolge hat das Unternehmen die US-Preise für seine Blockbuster-Medikamente zur Gewichtsreduktion, Wegovy und Ozempic, drastisch gesenkt. Dieser strategische Schachzug trifft Hims & Hers an seiner empfindlichsten Stelle: dem Markt für zusammengesetzte GLP-1-Präparate, der 2025 als wichtigster Wachstumstreiber fungierte.
Für Anleger bedeutet dies eine gefährliche neue Realität. Die Sorge wächst, dass Hims & Hers in einen ruinösen Preiswettbewerb („Race to the Bottom“) gezwungen wird. Diese Angst vor schwindenden Wettbewerbsvorteilen dominiert derzeit das Handelsgeschehen und lässt andere Unternehmensnachrichten in den Hintergrund treten.
Wachstum um jeden Preis?
Der Abwärtsdruck wird durch den „Kater“ nach den jüngsten Quartalszahlen verstärkt. Zwar konnte Hims & Hers den Umsatz im dritten Quartal um beeindruckende 49 Prozent auf fast 599 Millionen Dollar steigern, doch der Blick unter die Haube offenbart strukturelle Probleme. Trotz des Umsatzbooms verfehlte der Gewinn pro Aktie die Erwartungen der Analysten deutlich.
Besonders alarmierend ist die Entwicklung der Profitabilität: Die Bruttomargen schrumpften im Vergleich zum Vorjahr spürbar von 79 auf 74 Prozent. Dies deutet darauf hin, dass das Unternehmen enorme Summen aufwenden muss, um Neukunden zu gewinnen – eine Strategie, die in einem sich verschärfenden Wettbewerbsumfeld immer kostspieliger wird.
Verpuffte Rettungsmaßnahmen
Das Management versuchte in dieser Woche, das Ruder herumzureißen, und kündigte am 17. November ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 250 Millionen Dollar an. Theoretisch soll dies den Kurs stützen und Vertrauen signalisieren.
Doch die Reaktion des Marktes fiel ernüchternd aus. Der kurzzeitige positive Effekt verpuffte fast augenblicklich unter der Verkaufslast, die durch die Nachrichten von Novo Nordisk ausgelöst wurde. Offensichtlich wiegen die operativen Risiken für Investoren derzeit schwerer als künstliche Kursstützungsmaßnahmen.
Bärenmarkt fest im Griff
Die technische Verfassung der Aktie spiegelt die fundamentale Krise wider. Mit einem Minus von rund 28 Prozent in den letzten 30 Tagen befindet sich das Papier im freien Fall und notiert weit unter den wichtigen Durchschnittslinien. Der aktuelle Kurs von 29,22 Euro liegt mittlerweile meilenweit entfernt vom 52-Wochen-Hoch bei über 66 Euro.
Der Markt bewertet Hims & Hers derzeit neu: Vom unantastbaren Wachstumswert hin zu einem Unternehmen, das sich in einem harten Verdrängungswettbewerb behaupten muss. Solange das Management nicht beweisen kann, dass die Margen trotz des Preiskriegs mit Big Pharma stabil bleiben, dürfte der Weg nach oben versperrt bleiben.
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