Die Aktie von Hims & Hers gleicht aktuell einem Schlachtfeld. Während der Kurs zuletzt deutlich Federn lassen musste, tobt im Hintergrund ein erbitterter Machtkampf zwischen großen Finanzinstituten über die Zukunft des Telehealth-Unternehmens. Ist der jüngste Absturz eine einmalige Kaufchance oder der Anfang vom Ende?
Machtpoker der Investoren
Die jüngsten Daten enthüllen eine extreme Diskrepanz bei den „Big Players“ der Wall Street. JPMorgan Chase & Co. nutzte die schwachen Kurse als Gelegenheit und stockte das Portfolio im dritten Quartal massiv auf: Rund 15 Millionen Aktien wanderten zusätzlich in die Bücher der Bank. Dieser aggressive Zukauf ist ein gewaltiger Vertrauensbeweis und signalisiert, dass die Bank den aktuellen Preis als Schnäppchen betrachtet.
Doch die Euphorie ist keineswegs ungeteilt. SRS Investment Management zog Berichten zufolge die Reißleine und stieß seine Position von rund 4 Millionen Aktien komplett ab. Diese Polarisierung unter den institutionellen Anlegern sorgt für enorme Unsicherheit und erklärt die heftigen Schwankungen, die den Titel zuletzt belasteten.
250 Millionen gegen den Trend
Um die Volatilität zu bekämpfen und ein klares Signal an den nervösen Markt zu senden, holt das Management nun zum Gegenschlag aus. Ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 250 Millionen US-Dollar wurde genehmigt.
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Dieser Schritt verfolgt zwei Ziele:
* Er soll den Kurs technisch stützen, indem das Angebot an verfügbaren Aktien verknappt wird.
* Er dient als Botschaft der Führungsetage, dass man das eigene Papier angesichts des Wachstumspotenzials für massiv unterbewertet hält.
Zahlen hui, Kurs pfui?
Fundamental klafft eine Lücke zwischen operativer Stärke und der Marktstimmung. Der Umsatz sprang im dritten Quartal um beachtliche 49 Prozent auf 599 Millionen US-Dollar, während die Nutzerbasis für personalisierte Lösungen um 50 Prozent wuchs. Trotz dieser starken Kennzahlen verlor das Papier allein in den letzten 30 Tagen über 26 Prozent an Wert.
Der Markt ignoriert die nackten Zahlen weitgehend und fokussiert sich auf Ängste rund um das Wettbewerbsumfeld bei Abnehm-Medikamenten. CEO Andrew Dudum bestätigte kürzlich Gespräche mit Pharmariesen wie Novo Nordisk über den Vertrieb des Markenmedikaments Wegovy. Ob hier eine Einigung erzielt wird, dürfte entscheidend dafür sein, ob die Aktie den Boden findet oder weiter unter Druck gerät. Anleger sollten nun beobachten, ob das Rückkaufprogramm den Verkaufsdruck der Bären stoppen kann.
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