Der Telemedizin-Anbieter Hims & Hers hat seine Anleger mit den jüngsten Quartalszahlen eiskalt erwischt. Zwar sprudeln die Umsätze – doch der Gewinn ist geradezu eingebrochen. Kann das Unternehmen die Trendwende schaffen, oder droht der nächste Absturz?
Umsatz-Explosion trifft auf Gewinn-Kollaps
Die Zahlen zum dritten Quartal offenbaren einen dramatischen Widerspruch. Auf der einen Seite steht ein beeindruckendes Umsatzwachstum: Mit 598,9 Millionen Dollar legte Hims & Hers satte 49,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zu. Rund 30.000 neue Abonnenten trugen zu diesem Erfolg bei – und die Erlöse übertrafen sogar die Erwartungen der Analysten.
Doch die Kehrseite ist bitter: Der Gewinn je Aktie stürzte von 32 Cent im Vorjahr auf magere 6 Cent ab – ein Minus von 81,3 Prozent. Damit verfehlte das Unternehmen die Gewinnprognosen der Wall Street deutlich. Wie kann es sein, dass trotz boomsender Umsätze kaum noch etwas unterm Strich übrig bleibt?
Kostendruck frisst Margen auf
Der Blick in die Details enthüllt das Problem: Die Bruttomarge schrumpfte um 536 Basispunkte auf 73,8 Prozent. Die Kosten für Produkte und Dienstleistungen steigen deutlich schneller als die Einnahmen – ein klares Warnsignal. Gleichzeitig explodieren die Betriebskosten:
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- Marketingausgaben stiegen um 27,4 Prozent auf 232,2 Millionen Dollar
- Technologie- und Entwicklungskosten schossen um 92,4 Prozent in die Höhe
- Verwaltungskosten legten um 80,8 Prozent zu
Die Rechnung ist einfach: Wer so viel investieren muss, um zu wachsen, hat ein Profitabilitätsproblem. Der Weg zu nachhaltigen Gewinnen wird zunehmend steiniger.
Wegovy-Deal als Rettungsanker?
Für das vierte Quartal rechnet Hims & Hers mit Umsätzen zwischen 605 und 625 Millionen Dollar. Für das Gesamtjahr 2025 werden Erlöse von 2,335 bis 2,355 Milliarden Dollar erwartet. Doch ob diese Zahlen die Anleger beruhigen können, bleibt fraglich.
Ein Hoffnungsschimmer könnte die laufende Verhandlung mit Novo Nordisk sein. Hims & Hers prüft die Möglichkeit, das gefragte Abnehmmittel Wegovy über die eigene Plattform anzubieten – ein potenziell riesiger neuer Markt. Allerdings dämpft das Unternehmen selbst die Euphorie: Eine verbindliche Vereinbarung steht noch aus. Die Aktie zeigt sich nach den Quartalszahlen entsprechend richtungslos und bewegt sich in einer engen Spanne.
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