Das Management von Hims & Hers sendet derzeit Botschaften, die schwer in Einklang zu bringen sind. Während das Unternehmen eigene Aktien zurückkauft, um den Kurs zu stützen, nutzte Finanzvorstand Oluyemi Okupe diese Woche die Gelegenheit, sich von einem Fünftel seiner Bestände zu trennen. Vor dem Hintergrund regulatorischer Hürden und einer ambitionierten Bewertung fragen sich Marktteilnehmer, wie viel Vertrauen die Führungsetage selbst in die kurzfristige Entwicklung hat.
Insider-Verkäufe treffen auf Rückkaufprogramm
In dieser Woche trat eine deutliche Divergenz zwischen der Unternehmensstrategie und dem Handeln des Managements zutage. Am 22. Dezember 2025 verkaufte CFO Oluyemi Okupe 23.090 Aktien zu einem Durchschnittspreis von 35,72 US-Dollar. Die Transaktion spülte rund 825.000 US-Dollar in die Kassen des Finanzchefs und reduzierte seinen direkten Anteil am Unternehmen um fast 20 Prozent.
Brisant ist dieser Schritt vor allem deshalb, weil das Unternehmen zeitgleich Kapital einsetzt, um den Aktienkurs zu pflegen. Nach der Genehmigung eines Rückkaufprogramms über 250 Millionen US-Dollar im November hat Hims & Hers begonnen, eigene Anteile vom Markt zu nehmen. Diese Konstellation – das Unternehmen kauft, der CFO verkauft – sorgt häufig für Skepsis bei Investoren, da sie Fragen zur internen Bewertung der Aktie aufwirft.
Wachstum trifft auf regulatorischen Gegenwind
Fundamental befindet sich Hims & Hers in einem Spannungsfeld zwischen rasanter Expansion und rechtlichen Risiken. Die Zahlen zum dritten Quartal 2025 zeigten eine beeindruckende Stärke: Die Abonnentenbasis wuchs auf 2,5 Millionen, was den Umsatz um 49 Prozent auf rund 600 Millionen US-Dollar steigen ließ.
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Doch dieses Wachstum wird derzeit von externen Faktoren gebremst:
- FDA-Warnungen: Die US-Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde (FDA) warnte im September vor der Vermarktung von nicht zugelassenem, zusammengesetztem Semaglutid. Dies trifft direkt das lukrative Gewichtsverlust-Segment des Unternehmens.
- Strategischer Umbau: Das Ende der Partnerschaft mit Novo Nordisk zwang das Unternehmen in diesem Jahr zu einer Anpassung der Lieferkette und Produkt-Roadmap.
- Sportliche Bewertung: Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (Forward P/E) von fast 65 ist die Aktie hoch bewertet. Dies lässt kaum Spielraum für operative Enttäuschungen oder regulatorische Rückschläge.
Analysten bleiben vorsichtig
Die Unsicherheit spiegelt sich auch in der Einschätzung der Marktbeobachter wider. Der Konsens unter den 17 Analysten lautet „Hold“. Zwar liegt das durchschnittliche Kursziel mit 45,50 US-Dollar deutlich über dem aktuellen Niveau, doch die Experten warten offenbar auf mehr Klarheit an der Regulierungsfront, bevor sie zum Einstieg raten. Auch charttechnisch hat der Titel zu kämpfen: In den letzten 30 Tagen verlor die Aktie rund 10 Prozent an Wert und notiert aktuell bei 29,41 Euro.
Die weitere Entwicklung hängt nun primär an der Fähigkeit des Unternehmens, die Bedenken der FDA auszuräumen, ohne das Abonnentenwachstum abzuwürgen. Solange die regulatorischen Risiken ungelöst sind und Führungskräfte ihre Positionen reduzieren, dürfte das laufende Aktienrückkaufprogramm allein nicht ausreichen, um die Bedenken des Marktes vollständig zu zerstreuen.
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