Der Maschinenbauer aus Baden-Württemberg macht ernst mit seiner Diversifizierungsstrategie. Nach monatelangen Verhandlungen steigt Heidelberger Druckmaschinen erstmals konkret ins Rüstungsgeschäft ein – und das mit einem mächtigen Partner an der Seite.
Die strategische Allianz mit dem Defence-Spezialisten VINCORION Advanced Systems markiert einen Wendepunkt für das traditionsreiche Unternehmen. Im Rahmen einer am 29. Juli 2025 bekannt gegebenen Absichtserklärung übernimmt der Druckmaschinenhersteller die Entwicklung, Industrialisierung und den Bau von Energieregelungs- und -verteilungssystemen für den Verteidigungssektor.
Millionenschwere Perspektiven winken
Die Dimensionen sind beachtlich: Vorstandschef Jürgen Otto zeigt sich zuversichtlich, dass das Industriesegment – zu dem auch das neue Rüstungsgeschäft zählt – in den kommenden drei Jahren mindestens 100 Millionen Euro Umsatz generieren wird. Ein ambitioniertes Ziel für ein Unternehmen, das bisher hauptsächlich Druckmaschinen produzierte.
Der ehemalige Automanager betont dabei die enormen Marktchancen: "Der Rüstungsmarkt ist ein großer Markt, er ist viele, viele Milliarden Euro schwer, mit der Tendenz wachsend." Angesichts des anhaltenden Ukraine-Kriegs und verschärfter geopolitischer Spannungen mobilisieren europäische Regierungen Hunderte Milliarden Euro für Verteidigungsausgaben.
Technologie-Know-how als Trumpfkarte
Was macht den Druckmaschinenbauer für die Rüstungsindustrie so attraktiv? Die Antwort liegt in der außergewöhnlichen Fertigungstiefe des Unternehmens. Von der Gießereitechnik über mechanische Bearbeitung bis hin zu Elektronikkomponenten und Software-Entwicklung – nahezu alles entsteht im eigenen Haus.
Konkret konzentriert sich die Partnerschaft zunächst auf Steuerschränke für Stromgeneratoren. Diese "Herzstücke" regeln komplexe Energiesysteme und geben elektrische Energie in gewünschter Spannung und Frequenz ab. Die Kerntechnologie dahinter: Leistungselektronik – ein Spezialgebiet von Heidelberger Druckmaschinen.
Partner mit 60 Jahren Defence-Erfahrung
VINCORION bringt als ehemaliger Militärtechnik-Ableger von JENOPTIK über sechs Jahrzehnte Expertise in sicherheitskritischen Anwendungen mit. Das Unternehmen entwickelt nicht nur Energiesysteme für zivile und militärische Einsätze, sondern auch Spitzentechnologien wie Rettungswinden für Helikopter.
Die Rollenverteilung ist klar definiert: Während VINCORION das Defence-Know-how beisteuert, punktet der neue Partner mit Industrialisierungskompetenz und schnellen Skalierungsfähigkeiten durch bereits vorhandene Infrastruktur und Kapazitäten.
Otto macht deutlich: "Wir sagen nicht, dass wir bessere Panzer bauen können als die bewährten Hersteller. Aber das, was in einem Panzer an Technologie drin ist, beherrschen wir und können helfen, es zu skalieren."
Die mehrjährige Kooperation soll perspektivisch ausgebaut werden und markiert erst den Beginn einer strategischen Zusammenarbeit im wachsenden Verteidigungssektor.
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