Startseite » Aktien » Heidelberger Druck Aktie: Frischer Wind nach rauer See?

Heidelberger Druck Aktie: Frischer Wind nach rauer See?

Heidelberger Druckmaschinen verzeichnet Auftragsplus und plant Kostensenkungen, während die Aktie erste Erholungssignale zeigt.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Umsatzrückgang um fünf Prozent im letzten Geschäftsjahr
  • Personalabbau soll Kosten um 100 Millionen Euro senken
  • Auftragseingang steigt um sechs Prozent
  • Asien-Pazifik als Wachstumstreiber für 2025/26

Ein Blick auf Heidelberger Druckmaschinen verrät: Hinter dem Traditionsunternehmen liegen anspruchsvolle Zeiten. Der Umsatz war im abgelaufenen Geschäftsjahr um fünf Prozent auf 2,28 Milliarden Euro geschrumpft, und unter dem Strich brach der Gewinn wegen erheblicher Einmalbelastungen für den Personalabbau sogar um dramatische 87 Prozent auf lediglich 5 Millionen Euro ein. Doch nun mehren sich Signale, die auf eine Trendwende hindeuten könnten. Ist das die lang ersehnte Erholung?

Die jüngsten Zahlen malen zwar noch kein uneingeschränkt positives Bild. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) gab beispielsweise um sechs Prozent auf 162 Millionen Euro nach. Doch Konzernchef Jürgen Otto scheint entschlossen, das Ruder herumzureißen. Er sieht bereits deutliche strategische und operative Verbesserungen greifen.

Der eiserne Besen kehrt: Kostensenkung als Gebot der Stunde?

Um die Kostenbasis signifikant zu verbessern, greift das Management tief in die Strukturen ein. Besonders im Fokus steht der Standort Wiesloch-Walldorf, wo mehr als jede zehnte Stelle wegfallen soll. Konkret bedeutet das den sozialverträglichen Abbau von etwa 450 der zuletzt rund 4.000 Arbeitsplätze. Ein schmerzhafter Schritt, der die Personalkosten jedoch um mehr als 100 Millionen Euro drücken soll. "Durch die gestiegene Effizienz und Leistungsfähigkeit wird unsere Profitabilität weiter gestärkt", gab sich Otto optimistisch und bekräftigte das Ziel, die operative Marge von zuletzt 7,1 Prozent auf bis zu rund 8 Prozent im laufenden Geschäftsjahr zu hieven.

Trotz des schwierigen konjunkturellen Umfelds gibt es handfeste Gründe für diesen Optimismus. Der Auftragseingang legte im gesamten Geschäftsjahr 2024/25 konzernweit um rund sechs Prozent auf 2,43 Milliarden Euro zu. Ein deutliches Auftragsplus im Schlussquartal hatte diesen positiven Trend bereits angedeutet. Man spürt förmlich den Rückenwind, der vor allem aus einer zuletzt deutlich verbesserten Auftragslage resultiert.

Hoffnungsträger Asien: Zieht der Osten den Karren aus dem Dreck?

Für das seit Anfang April laufende Geschäftsjahr 2025/26 rechnet Heidelberger Druck nun mit einem leichten Umsatzanstieg auf rund 2,35 Milliarden Euro. Zwar liegt dieses Ziel etwas unter den durchschnittlichen Analystenerwartungen und erreicht noch nicht das Niveau von vor zwei Jahren, doch der Start ins neue Jahr dürfte besser ausfallen als im Vorjahr. Entscheidende Impulse hierfür kamen bereits von der Branchenmesse China Print im Mai, wo hohe Auftragseingänge verzeichnet wurden. Kein Wunder also, dass das Unternehmen für das laufende Jahr mit erheblichem Schub aus der Region Asien-Pazifik rechnet.

Die Aktie des Unternehmens, die zeitweise bei 1,43 Euro notierte und damit nach anfänglichen Schwankungen zulegen konnte, spiegelt diese gemischte, aber zunehmend hoffnungsvolle Gemengelage wider. Die Anleger scheinen die ersten Anzeichen einer Erholung zu honorieren, auch wenn der Weg zurück zu alter Stärke noch steinig sein dürfte. Mit einer neuen Berichtsstruktur, die die Segmente Print & Packaging Equipment, Digital Solutions & Lifecycle sowie Heidelberg Technology getrennt ausweist, will der Konzern zudem für mehr Transparenz sorgen.

Dr. Robert Sasse

Dr. Robert Sasse ist promovierter Ökonom und Unternehmer mit umfassender Expertise in Finanzmärkten und Wirtschaftstheorie. Seine akademische Ausbildung verbindet er mit praktischer Unternehmenserfahrung, um fundierte Analysen zu langfristigen Anlagestrategien zu liefern.

Als Verfechter einer marktwirtschaftlichen Ordnung fokussiert sich Dr. Sasse auf die Vermittlung von Strategien für nachhaltigen Vermögensaufbau durch Aktieninvestments. Seine wissenschaftlich fundierten Beiträge auf stock-world.de richten sich an Anleger, die eigenverantwortliche, informierte Entscheidungen für ihre finanzielle Zukunft treffen möchten.

Dr. Sasse spezialisiert sich auf die verständliche Aufbereitung komplexer ökonomischer Zusammenhänge und die praktische Anwendung von Investmentstrategien für die Altersvorsorge. Sein Ansatz kombiniert theoretisches Wissen mit klarem Praxisbezug, um Lesern Orientierung in einem dynamischen Marktumfeld zu bieten.

Mit seiner Expertise unterstützt er Anleger dabei, die Chancen des Kapitalmarkts systematisch und langfristig zu nutzen – unabhängig von kurzfristigen Marktschwankungen.