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Handelskrieg: Märkte hoffen auf Entspannung

US-Zollsenkungen für japanische Autos lösen weltweite Börsenrally aus, während EU und China auf entscheidende Verhandlungen warten.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Nikkei-Index erreicht Einjahreshoch nach US-Japan-Deal
  • EU plant Vergeltungszölle im Wert von 93 Milliarden Euro
  • China sendet versöhnliche Signale vor Stockholmer Gesprächen
  • US-Immobilienmarkt schwächelt trotz Handelseuphorie

Die globalen Finanzmärkte zeigen sich optimistisch, nachdem US-Präsident Donald Trump ein überraschendes Handelsabkommen mit Japan verkündete. Das Abkommen sieht eine Reduzierung der US-Zölle auf japanische Fahrzeuge von ursprünglich geplanten 25% auf nur 15% vor – ein Signal, das Anleger als Vorlage für weitere Vereinbarungen interpretieren.

Börsen feiern diplomatischen Durchbruch

Der Handelsdeal mit Japan sorgte für deutliche Kursgewinne an den internationalen Börsen. Japans Nikkei-Index kletterte um beeindruckende 3,7% und erreichte ein Einjahreshoch, angeführt von Automobilaktien. Mazda Motor schoss um 18% nach oben, Toyota legte 14% zu. Auch in Europa stiegen die Hoffnungen: Der Euro Stoxx 600 gewann 0,9%, wobei Autowerte sogar 3,4% zulegten.

"Das Abkommen hat Hoffnungen geweckt, dass die USA Vereinbarungen mit anderen Ländern erreichen könnten, die höhere Zölle zum 1. August vermeiden", kommentierten Deutsche Bank-Analysten die Entwicklung. US-Futures deuteten auf eine positive Eröffnung an der Wall Street hin, mit S&P 500-Futures im Plus von 0,4%.

EU bereitet sich auf harte Verhandlungen vor

Trotz der optimistischen Marktstimmung rüstet sich die Europäische Union für den Ernstfall. Die EU-Kommission plant, Vergeltungszölle auf amerikanische Waren im Wert von 93 Milliarden Euro zur Genehmigung einzureichen. Gleichzeitig führte EU-Handelskommissar Maros Sefcovic Gespräche mit US-Handelsminister Howard Lutnick, um eine Verhandlungslösung zu finden.

Deutsche Regierungsvertreter unterstützen die EU-Vorbereitungen für Gegenmaßnahmen, warnen jedoch vor direkten Vergleichen zwischen den US-japanischen und den transatlantischen Beziehungen. Volkswagen und BMW lehnten Stellungnahmen zu den aktuellen Entwicklungen ab, während UBS-Analysten darauf hinwiesen, dass japanische Autohersteller ohne ein EU-US-Abkommen im Vorteil wären.

Chinesische Signale der Entspannung

Parallel zu den Entwicklungen mit Japan und Europa bereitet sich auch China auf entscheidende Gespräche vor. Vize-Premier He Lifeng wird vom 27. bis 30. Juli nach Schweden reisen, um mit US-Finanzminister Scott Bessent über eine Verlängerung der Verhandlungsfrist zu diskutieren. China steht unter Druck, bis zum 12. August ein dauerhaftes Handelsabkommen zu erreichen, um höhere US-Zölle zu vermeiden.

Beijing sendet versöhnliche Signale: Die chinesische Marktregulierung setzte eine Kartelluntersuchung gegen DuPont China aus – eine Geste des guten Willens vor den Stockholm-Gesprächen. Handelsminister Wang Wentao betonte, dass die bisherigen Verhandlungsrunden gezeigt hätten, "dass es keinen Bedarf für einen Zollkrieg gibt".

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Immobilienmarkt unter Druck

Während die Handelsgespräche Hoffnung wecken, zeigt der US-Immobilienmarkt schwächere Signale. Die Verkäufe bestehender Häuser fielen im Juni um 2,7% auf 3,93 Millionen Einheiten – stärker als die erwarteten 4,00 Millionen. "Hohe Hypothekenzinsen halten die Hausverkäufe auf zyklischen Tiefständen", erklärte Lawrence Yun, Chefökonom der National Association of Realtors.

Die durchschnittlichen Zinsen für 30-jährige Hypotheken schweben bei knapp 7%, nachdem die Federal Reserve ihre Zinssenkungen pausierte. Trump kritisierte Fed-Chef Jerome Powell scharf: "Die Leute können kein Haus kaufen, weil dieser Kerl ein Trottel ist. Er hält die Zinsen zu hoch."

Energiemärkte zeigen gemischte Signale

Am Energiemarkt sorgen unterschiedliche Faktoren für Bewegung. Die US-Rohöllagerbestände sanken um 3,169 Millionen Barrel – mehr als doppelt so stark wie die prognostizierten 1,4 Millionen Barrel. Diese unerwartet hohe Nachfrage nach Rohöl gilt normalerweise als bullisches Signal für die Ölpreise.

Dennoch fielen die Ölpreise den vierten Tag in Folge. US-Rohöl verbilligte sich um 0,7% auf 64,48 Dollar je Barrel, Brent-Öl um den gleichen Betrag auf 68,11 Dollar. Die Märkte scheinen sich mehr auf die allgemeinen Handelsunsicherheiten zu konzentrieren als auf die fundamentalen Angebots- und Nachfragedaten.

Ausblick auf entscheidende Wochen

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Trumps Handelsdiplomatie zu einer breiten Entspannung führt oder ob sich die Konfrontation verschärft. Während Tesla und Alphabet ihre Quartalszahlen vorlegen, beobachten Anleger gespannt die Entwicklungen auf politischer Ebene. General Motors musste bereits einen Milliardeneinbruch durch Zölle verkraften – ein Warnsignal für andere multinationale Konzerne.

Die Märkte haben ihre Hoffnung auf weitere Handelsabkommen gesetzt. Sollten die Verhandlungen mit der EU und China scheitern, könnte die aktuelle Euphorie schnell in Ernüchterung umschlagen. Bis zum 1. August – dem Stichtag für neue EU-Zölle – bleibt die Zeit knapp für diplomatische Lösungen.

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Andreas Sommer

Mit über 40 Jahren Erfahrung im Bankwesen und Börsenjournalismus gehöre ich zu den etablierten Analysten im deutschsprachigen Raum. Nach mehr als zehn Jahren als Wertpapierberater bei der Deutschen Bank spezialisierte ich mich seit dem Börsencrash 1987 auf technische Analyse und charttechnische Methoden.

Als ehemaliger Chefredakteur mehrerer Börsenpublikationen entwickelte ich den "Aktienführer Neuer Markt" mit und führe heute einen Börsendienst, der sich auf wachstumsstarke Unternehmen fokussiert. Mein wöchentliches Markt-Barometer analysiert systematisch DAX, Dow Jones, Ölpreis, Währungen und Marktstimmung, um präzise Orientierung zu bieten.

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