Die globalen Handelsspannungen erreichen eine neue Dimension. Während die US-Regierung ihre Zollpolitik verschärft, kämpfen asiatische Volkswirtschaften mit den Auswirkungen auf Wachstum und Geldpolitik. Gleichzeitig zeigen sich erste konkrete Folgen in den Unternehmenszahlen amerikanischer Konzerne.
Indiens Notenbank bleibt vorsichtig
Die Reserve Bank of India hielt ihren Leitzins am Mittwoch unverändert bei 5,50 Prozent. Die einstimmige Entscheidung des sechsköpfigen Gremiums spiegelt die Unsicherheit wider, die von den US-Handelsplänen ausgeht. Gouverneur Sanjay Malhotra warnte vor "ungewissen Aussichten der externen Nachfrage inmitten anhaltender Zolldiskussionen".
Die Entscheidung erfolgte nach Präsident Trumps Ankündigung, die Zölle auf indische Waren als Vergeltung für Indiens Öl-Einkäufe aus Russland zu erhöhen. Ökonomen rechnen mit einem Wachstumsrückgang von bis zu 40 Basispunkten bei einem 25-prozentigen US-Zoll, was Indiens erwartetes BIP-Wachstum von 6,5 Prozent dämpfen könnte.
Vietnam profitiert von Zollsenkungen
Einen anderen Kurs verfolgte Vietnam, das bereits im März präventiv seine Zölle auf amerikanische Produkte senkte. Diese Strategie zahlt sich aus: Die Importe aus den USA stiegen in den ersten sieben Monaten um 22,7 Prozent auf 10,54 Milliarden Dollar.
Vietnams Gesamtexporte legten kräftig um 14,8 Prozent auf 262,44 Milliarden Dollar zu, während der Handelsüberschuss mit den USA auf 74,6 Milliarden Dollar kletterte. Die Zahlen verdeutlichen, wie geschickte Handelsdiplomatie selbst in Zeiten protektionistischer Politik Vorteile schaffen kann.
Thailand hebt Prognose an
Auch Thailand zieht Nutzen aus der neuen Zolllandschaft. Nach der Reduzierung des US-Zollsatzes von ursprünglich 36 auf 19 Prozent hob die führende Wirtschaftsvereinigung des Landes ihre BIP-Wachstumsprognose für 2025 auf 1,8 bis 2,2 Prozent an. Die Exporterwartungen wurden ebenfalls nach oben korrigiert – ein Zeichen dafür, dass moderate Zollsätze durchaus verkraftbar sind.
US-Unternehmen spüren Belastungen
In den USA zeigen sich mittlerweile konkrete Auswirkungen der Handelspolitik auf Unternehmensergebnisse. Caterpillar warnte vor Belastungen von bis zu 1,5 Milliarden Dollar in diesem Jahr. Yum Brands beklagte bereits spürbare Auswirkungen auf die Konsumausgaben.
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Selbst der Technologiesektor bleibt nicht verschont. AMD enttäuschte mit schwächeren Rechenzentrum-Umsätzen, was teilweise auf US-Exportbeschränkungen nach China zurückgeführt wird. Die Aktie verlor nachbörslich 6,6 Prozent.
Japan definiert Investitionsbedingungen
Eine besondere Dynamik entwickelt sich im US-japanischen Verhältnis. Japan bekräftigte, dass die zugesagten 550 Milliarden Dollar an US-Investitionen nur dann fließen, wenn sie auch Tokyo nutzen. Chefunterhändler Ryosei Akazawa stellte klar: "Wir können bei nichts kooperieren, was Japan nicht nützt."
Diese Haltung zeigt, wie sich traditionelle Verbündete gegen einseitige Handelspraktiken positionieren. Japan drängt zudem auf schnelle Umsetzung der vereinbarten Zollsenkungen auf Automobilimporte.
Märkte bleiben optimistisch
Trotz der Handelsunsicherheiten zeigten sich die Aktienmärkte robust. US-Futures deuteten am Mittwoch auf eine positive Eröffnung hin. Die bisher solide Berichtssaison mit über 80 Prozent der Unternehmen, die Erwartungen übertrafen, stützt die Stimmung.
In Asien gewannen Japan und Australien jeweils 0,6 Prozent, während europäische Futures ebenfalls im Plus notierten. Die Märkte scheinen darauf zu setzen, dass die Wirtschaft die Handelsbelastungen verkraften kann.
Ausblick bleibt ungewiss
Die kommenden Monate werden zeigen, ob sich die unterschiedlichen regionalen Strategien im Umgang mit der US-Handelspolitik bewähren. Während Vietnam und Thailand durch geschickte Diplomatie profitieren, bleiben Indien und andere große Volkswirtschaften in der Defensive.
Die Berichtssaison wird weitere Hinweise auf die tatsächlichen Auswirkungen der Zollpolitik liefern. Mit McDonald’s und Disney stehen weitere Schwergewichte vor ihren Quartalszahlen – ein Test dafür, wie breit die Handelseffekte bereits greifen.
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