Der Immobilienfonds Gladstone Commercial durchlebt eine brutale Talfahrt und markiert frische Jahrestiefs. Während die operativen Zahlen eigentlich stabil wirken, treiben Zinssorgen und eine massive Schuldenlast den Kurs immer weiter in den Keller. Kann der REIT seine Abwärtsspirale noch stoppen?
Bären übernehmen das Kommando
Die technische Lage spricht eine klare Sprache: Der Abwärtstrend hat sich verfestigt. Sowohl der MACD-Indikator als auch die Bollinger-Bänder signalisieren auf Wochen- und Monatsbasis eine eindeutig bearische Stimmung. Die Aktie notiert bereits deutlich unter ihren wichtigen gleitenden Durchschnitten – ein klares Zeichen dafür, dass die Verkäufer das Heft fest in der Hand halten.
Besonders beunruhigend: Seit Jahresanfang verlor die Aktie über 30 Prozent an Wert und steht damit massiv im Schatten des breiten Aktienmarktes. Die Diskrepanz könnte kaum größer sein zwischen der eigentlich soliden operativen Performance und der gnadenlosen Bestrafung durch die Anleger.
Dividenden-Zugpferd unter Druck
Trotz des Kursdebakels hält Gladstone Commercial an seiner attraktiven Dividendenpolitik fest. Aktionäre erhalten weiterhin monatliche Ausschüttungen, die aktuell eine stattliche Dividendenrendite von rund 9 Prozent generieren. Das Funds from Operations (FFO) der zweiten Quartals deckte die Zahlungen zu 110 Prozent – rein rechnerisch also nach wie vor problemlos.
Doch genau hier liegt der Haken: Die hohe Ausschüttung wirkt wie ein Beruhigungspflaster, während unter der Oberfläche massive strukturelle Probleme brodeln. Die entscheidende Frage ist, wie lange sich dieses Kunststück angesichts der Schuldenlast noch durchhalten lässt.
Zinsenfalle und Schuldenberg
Gladstone Commercials größtes Risiko verbirgt sich in der Bilanz: Stolze 794 Millionen US-Dollar Schulden lasten auf dem Unternehmen, davon 462 Millionen mit variablem Zins. Diese Konstruktion macht den REIT extrem abhängig von der Geldpolitik der US-Notenbank.
Zwar könnte der REIT von Zinssenkungen profitieren – jede Senkung um 25 Basispunkte spart geschätzte 1,16 Millionen Dollar an Zinskosten. Doch die Kehrseite ist bedrohlicher: Über 55 Prozent der Schulden müssen zwischen 2026 und 2027 refinanziert werden. In einem Umfeld mit hohen Zinsen könnte diese Refinanzierung zur Existenzfrage werden.
Industriewende als Rettungsanker?
Im Kampf gegen die Krise setzt Gladstone Commercial auf einen strategischen Kurswechsel: Der Fokus verlagert sich zunehmend auf Industrieimmobilien, die mittlerweile 67 Prozent des Portillos ausmachen. Im zweiten Quartal kaufte der REIT zwei voll vermietete Industriegebäude für 79,3 Millionen Dollar – eine klare Absage an das risikobehaftete Büroimmobilien-Segment.
Die operativen Kennzahlen geben eigentlich Grund zur Hoffnung: Eine Belegungsquote von 98,7 Prozent und eine durchschnittliche Restlaufzeit der Mietverträge von 7,1 Jahren zeigen ein gesundes Kerngeschäft. Doch solange die Schuldenlast wie ein Damoklesschwert über der Aktie hängt, dürften diese positiven Aspekte weiter untergehen.
Die Gretchenfrage bleibt: Schafft es Gladstone Commercial, seine Schuldenstruktur zu entschärfen, bevor die Refinanzierungswelle 2026 voll zuschlägt? Oder wird der Immobilienfonds zum nächsten Opfer der Zinswende?
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