Gerresheimer kommt auch an den Weihnachtsfeiertagen nicht zur Ruhe. Während der Börsenhandel heute ruht, sorgen neue Stimmrechtsmitteilungen für Aufsehen: Im direkten Nachgang an das Eingeständnis von Bilanzierungsfehlern hat die US-Großbank JPMorgan ihre Beteiligung reduziert. Für Anleger stellt sich die Frage, ob dies der Beginn eines größeren Vertrauensentzugs institutioneller Investoren ist.
Großbanken justieren Positionen
Trotz geschlossener Märkte wurden heute, am Freitag, den 26. Dezember 2025, über das EQS-System bedeutende Veränderungen in der Aktionärsstruktur bekannt. Im Fokus stehen dabei JPMorgan Chase & Co. sowie BNP Paribas. Die Meldungen verdeutlichen, dass die „Bill-and-Hold“-Affäre kurz vor Weihnachten Spuren in den Portfolios der Profis hinterlassen hat.
Aus den Pflichtmitteilungen geht hervor, dass JPMorgan das Engagement bei dem Düsseldorfer Verpackungsspezialisten verringert hat. Der Anteil der Stimmrechte sank von 7,74 Prozent auf 7,34 Prozent. Auch BNP Paribas meldete Anpassungen und hält nun eine Gesamtposition von 5,66 Prozent. Marktbeobachter werten diese Schritte als direkte Reaktion auf die gestiegene Unsicherheit bezüglich der Rechnungslegung des Unternehmens.
Systematische Verstöße belasten
Auslöser für die Zurückhaltung der Großinvestoren ist das kürzliche Eingeständnis des Managements, systematisch gegen IFRS-Rechnungslegungsstandards verstoßen zu haben. Eine externe Prüfung bestätigte Unregelmäßigkeiten bei der Umsatzrealisierung. Konkret wurden Umsätze über sogenannte „Bill-and-Hold“-Vereinbarungen in der Vergangenheit zu früh verbucht.
Der Vorstand kündigte daraufhin eine umfassende Bereinigung der Finanzkennzahlen sowie den künftigen Verzicht auf diese Praxis an. Zwar halten sich die rein finanziellen Auswirkungen in Grenzen, der Schaden an der Glaubwürdigkeit wiegt jedoch schwerer.
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Die konkreten Auswirkungen der Korrektur:
* Umsatzverschiebung: Rund 28 Millionen Euro Umsatz werden von 2024 auf 2025 verschoben; weitere 10 Millionen Euro wandern von 2023 nach 2024.
* Ergebnisbelastung: Das bereinigte EBITDA für 2024 sinkt voraussichtlich um etwa 1 Prozent (ca. 5 Millionen Euro).
* Gewinn pro Aktie: Das bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) verringert sich um rund 0,10 Euro (ca. 2 Prozent).
Vertrauenskrise und BaFin-Fokus
Dass solche Verstöße über einen längeren Zeitraum unentdeckt blieben, wirft ein schlechtes Licht auf die internen Kontrollsysteme. Das Unternehmen kooperiert nun vollumfänglich mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), um den Sachverhalt aufzuklären. Diese Zusammenarbeit ist essenziell, um weitere Unsicherheiten aus dem Markt zu nehmen.
Zum Handelsstart am kommenden Montag rückt die fundamentale Bewertung der Pharmasparte vorerst in den Hintergrund. Entscheidend für die weitere Kursentwicklung ist nun primär, ob die Korrekturen alle Unregelmäßigkeiten vollständig abdecken. Die Reduzierung der Anteile durch JPMorgan signalisiert, dass das „Smart Money“ vorerst Risiken begrenzt, bis die Bilanzierung zweifelsfrei geklärt ist.
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