Startseite » Aktien » Fresenius Aktie: Wachstum ohne Gewinn?

Fresenius Aktie: Wachstum ohne Gewinn?

Fresenius hebt Umsatzprognose an, während die operative Marge unter Druck bleibt. Die Kernsparten kämpfen mit strukturellen Herausforderungen.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Umsatzwachstum übertrifft Erwartungen
  • EBIT-Prognose stagniert trotz höherer Umsätze
  • Helios Deutschland durch Energiekosten belastet
  • Teilverkauf der FMC-Beteiligung geplant

Der Gesundheitsriese Fresenius steckt in einem Dilemma: Das Unternehmen wächst kräftig und hebt sogar die Umsatzprognose an – doch die Gewinne bleiben auf der Strecke. Während das Management nach einem starken zweiten Quartal optimistischer in die Zukunft blickt, kämpfen die Kernsparten mit hartnäckigen Problemen. Kann Fresenius den Spagat zwischen Wachstum und Profitabilität meistern?

FutureFresenius zeigt erste Erfolge

Der Konzernumbau unter dem Motto #FutureFresenius trägt sichtbare Früchte. Mit einem organischen Umsatzwachstum von 5 Prozent im zweiten Quartal übertraf Fresenius die Erwartungen deutlich. Diese robuste Entwicklung veranlasste das Management, die Prognose für das organische Konzernumsatzwachstum 2025 von bisher 4 bis 6 Prozent auf nun 5 bis 7 Prozent anzuheben.

Doch der Erfolg hat einen bitteren Beigeschmack: Trotz des kräftigen Umsatzwachstums bleibt die EBIT-Prognose unverändert bei einem währungsbereinigten Zuwachs von 3 bis 7 Prozent. Das Konzern-EBIT lag im zweiten Quartal bei 654 Millionen Euro – ein deutliches Signal dafür, dass die operative Marge weiter unter Druck steht.

Kernsparten kämpfen mit Gegenwind

Die stagnierende Gewinnperspektive hat handfeste operative Gründe, die tief in den Geschäftsbereichen verwurzelt sind:

  • Helios Deutschland: Der Wegfall staatlicher Energiekostenhilfen belastet das EBIT der deutschen Kliniken erheblich
  • Helios Spanien: Ein Kalendereffekt durch das späte Osterfest sorgte für geringere Auslastung und dämpfte das Wachstum
  • Fresenius Kabi: Ein ausgebliebener Zuschlag bei einem wichtigen Tendergeschäft für das Ernährungsprodukt Ketosteril in China traf die Sparte unerwartet hart

Diese Belastungsfaktoren schlugen voll durch: Das EBIT der Helios-Sparte ging währungsbereinigt um 5 Prozent zurück, während die Konzern-EBIT-Marge auf 11,7 Prozent sank.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Fresenius?

Rettung in Sicht?

Das Management hat die Probleme erkannt und ein Performance-Programm für Helios initiiert. Doch substanzielle Effekte werden erst in der zweiten Jahreshälfte erwartet – ein Geduldsspiel für Anleger.

Zusätzliche Bewegung bringt die Strategie bei der FMC-Beteiligung: Fresenius plant den Verkauf eines Teils seiner Aktien am Dialysespezialisten Fresenius Medical Care. Dieser Schachzug ist jedoch keine Abkehr, sondern eine direkte Reaktion auf FMCs angekündigtes Aktienrückkaufprogramm. Ziel ist es, die eigene Beteiligungsquote stabil bei mindestens 25 Prozent plus eine Aktie zu halten.

Die Fresenius-Aktie steht damit vor einem Wendepunkt: Gelingt es dem Konzern, das Wachstum in nachhaltige Gewinne umzumünzen, oder bleibt es bei einem teuren Umsatzwachstum ohne Profitabilitätssteigerung?

Fresenius-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Fresenius-Analyse vom 11. August liefert die Antwort:

Die neusten Fresenius-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Fresenius-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 11. August erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Fresenius: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.