Startseite » Aktien » Freenet Aktie: Rettungsanker oder Strohfeuer?

Freenet Aktie: Rettungsanker oder Strohfeuer?

Freenet kündigt Rückkauf eigener Aktien im Wert von 100 Millionen Euro an, um den stark gefallenen Kurs zu stützen. Experten zweifeln an der nachhaltigen Wirkung.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • 100 Millionen Euro für Aktienrückkäufe bis Ende 2025
  • Kursverlust von 25% seit Jahresbeginn
  • Neuer Vorstandschef übernimmt in turbulenter Phase
  • Marktreaktion auf Ankündigung verhalten

Das Telekommunikationsunternehmen Freenet greift zu einem drastischen Mittel: Ein massives Aktienrückkaufprogramm soll den angeschlagenen Kurs stabilisieren. Doch kann dieser Schritt wirklich nachhaltig überzeugen – oder handelt es sich nur um eine kurzfristige Beruhigungspille für nervöse Anleger?

Rückkauf als Kapitalsignal

Ab dem 4. Juni 2025 will Freenet bis zu 100 Millionen Euro in den Rückkauf eigener Aktien investieren. Die Eckdaten des Programms:

  • Maximales Volumen: 100 Mio. Euro (ohne Nebenkosten)
  • Obergrenze: 4 Millionen Aktien
  • Laufzeit: Bis 31. Dezember 2025
  • Zweck: Herabsetzung des Grundkapitals durch Einziehung der Aktien

Durch die Verringerung der ausstehenden Aktien soll sich der Anteil der verbleibenden Aktionäre automatisch erhöhen – zumindest auf dem Papier. Die Käufe erfolgen über Xetra und werden von einer beauftragten Bank gesteuert.

Neuer Chef, alte Probleme?

Die Ankündigung fällt in eine turbulente Phase für Freenet:

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Freenet?

  • Seit Jahresanfang verlor die Aktie rund 25% an Wert
  • Der Kurs liegt deutlich unter den wichtigen Durchschnitten (50-Tage: -17%, 200-Tage: -6%)
  • RSI von nur 2,5 deutet auf extremen Verkaufsdruck hin

Zugleich übernimmt mit Robin Harries seit dem 1. Juni ein neuer Vorstandsvorsitzender die Führung. Ob dieser Wechsel frischen Wind bringen kann, bleibt abzuwarten. Die initiale Marktreaktion auf das Rückkaufprogramm fiel verhalten aus: Gerade einmal 0,3% Plus am Dienstagvormittag.

Langfristige Wirkung fraglich

Aktienrückkäufe können kurzfristig unterstützen, lösen aber keine fundamentalen Probleme. Bei einer Volatilität von 48% und der deutlichen Unterperformance der letzten Monate braucht Freenet mehr als finanzielle Kosmetik. Die entscheidende Frage: Hat das Unternehmen unter neuer Führung eine überzeugende Wachstumsstrategie – oder bleibt es bei einmaligen Aktionärsgeschenken?

Der aktuelle Kurs von 28,22 Euro zeigt, dass die Skepsis der Anleger trotz aller Ankündigungen weiterhin groß ist. Die kommenden Quartalszahlen werden entscheidend sein, ob der Rückkauf als kluger Schachzug oder Verzweiflungstat in die Geschichte eingeht.

Freenet-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Freenet-Analyse vom 24. Juni liefert die Antwort:

Die neusten Freenet-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Freenet-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 24. Juni erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Freenet: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.